Emirates-Kabine: In einem Flieger wurde es ungemütlich.
Unruly Passenger bei Emirates

«Ich beiße dir Nase und Ohren ab und verbrenne dich wie Guy Fawkes»

Ein Passagier trank sich um den Verstand und machte den Reisenden und Mitarbeitenden einer Emirates-Maschine den Flug zur Hölle. Jetzt muss er für 18 Monate ins Gefängnis.

Top-Jobs

Zimex logo

Administrator AVOR & CAMO

Vollzeit
Zimex Aviation Ltd.
Flugoperationen
Feste Anstellung
Top jobs
Altenrhein
Schweiz

Wenn im Flieger nach Mallorca kurz nach dem Start Lautsprecherboxen bis zum Anschlag aufgedreht werden, das Bier läuft und die Party-Schlager-Fans singen, ist das noch harmlos. Im Luftverkehr kommt es immer wieder zu Problemen mit stark betrunkenen Passagieren.

Dabei ist das Mitführen von Alkohol zwar erlaubt, das Konsumieren an Bord aber bei den meisten Airlines verboten. Die Kabinencrew prüft schon beim Boarding, ob unter den Reisenden potenziell auffällige Passagiere sind. Im schlimmsten Fall wird den Betroffenen der Mitflug verweigert.

Horrorflug nach Manchester

Wenn diese Regel auch auf einem Emirates-Flug im März 2022 angewendet worden wäre, wäre vielen Reisenden und dem Kabinenpersonal auf ihrem Flug von Dubai nach Manchester viel Leid erspart geblieben, wie ein aktuelles Gerichtsverfahren aus England zeigt.

Ein Passagier aus Burnley war auf dem Weg aus Pakistan über Dubai nach Manchester. Der damals 29-Jährige hatte drei Monate in der Heimat seiner Eltern verbracht, um dort zu heiraten. Allerdings mochten seine Eltern seine neue Frau nicht. Der Mann begann daher, am Flughafen Dubai seinen Frust mit Alkohol herunter zu spülen, berichtet die Daily Mail.

Angst um Sicherheit

Im Flugzeug trank der Unruly Passenger «in atemberaubenden Tempo» weiter, erinnert sich eine Flugbegleiterin in ihrer Zeugenaussage. Nach rund drei Stunden entschied das Kabinenpersonal, dem Frischvermählten keinen Alkohol mehr auszuschenken. Er hatte zuvor Passagiere angepöbelt und eingeschüchtert.

Er probierte anschließend erfolglos, Sitznachbarn davon zu überzeugen, Alkohol für ihn zu ordern. Er wurde immer aggressiver, beleidigte seine Mitreisenden so stark, dass sie Angst um ihre Sicherheit bekamen, erinnert sich die Flugbegleiterin. Als er aufgefordert wurde, eine Gesichtsmaske zu tragen, schlug er derart heftig gegen den Sitz, dass die Kopfstütze verbog.

Sexuell übergriffig

Gegenüber der Flugbegleiterin wurde er sexuell übergriffig und schlug ihr auf den Po, als sie sich bückte, um Müll einzusammeln. Bis heute habe sie sich nicht komplett von diesem Vorfall erholen können, sagte sie im Gerichtsprozess aus.

Dem Purser des Fluges drohte er: «Ich werde dir Nase und Ohren abbeißen und dich verbrennen wie Guy Fawkes». Danach soll der Passagier ohnmächtig geworden sein. Nach der Landung wurde er festgenommen. Guy Fawkes ist heute als stilisierte Maske bekannt, die 2007 entworfen wurde und als Symbol für das Internetkollektiv Anonymous und die Occupy-Wall-Street-Bewegung steht.

18 Monate Gefängnis

Der historische Guy Fawkes war ein katholischer Offizier, der 1605 in London versuchte, mit einem Sprengstoff-Attentat den protestantischen König sowie das englische Parlament in Luft zu sprengen. Die Pläne wurden bekannt und Fawkes sowie seine Komplizen hingerichtet. Jedes Jahr am 5. November wird die Vereitelung des Attentats gefeiert. Dabei finden in vielen Orten Straßenumzüge statt, bei dem auch Guy-Fawkes-Puppen verbrannt werden.

Der Crown Court in Manchester hat Mohammed Razaq nun wegen Trunkenheit in einem Flugzeug, sexueller Übergriffigkeit und Gewaltandrohungen schuldig gesprochen. Razaq muss eine 18-monatige Gefängnisstrafe absitzen.

Mehr zum Thema

Gelbe Karte und Jets von Alaska Airlines: Letzte Warnung.

Alaska Airlines verteilt Passagieren Gelbe Karten

Aggressionen im Flieger: Keine gute Idee.

Delta will No-Fly-Liste mit anderen Airlines teilen

Champagner: Die Passgagierin wollte offenbar immer mehr.

Kein Champagner mehr - Swiss-Passagierin randaliert

ticker-emirates

Emirates leitet einige Flüge um

Video

Die Boeing 747-8 nach der Landung in São Paulo: Der Loste fragte nach dem Grund für den Mayday-Ruf.
Dichter Nebel verhinderte die Landung in Buenos Aires. Der Flug aus Frankfurt wich deshalb nach vielen Schleifen und einem Abstecher nach Asuncion nach São Paulo-Guarulhos aus. Dort erklärte die Crew der Boeing 747-8 von Lufthansa einen Notfall.
Stefan Eiselin
Stefan Eiselin
Bienenschwarm an der Frachttür: Der Flug konnte am 7. Juli erst eine Stunde später starten.
In Indien verzögerte ein Bienenschwarm den Abflug eines Airbus A320 Neo von Indigo. Erst nach einem Einsatz der Flughafenfeuerwehr konnte er starten.
Benjamin Recklies
Benjamin Recklies
spirit airbus schaumbad detroit
Ein Blitzschlag hat am Flughafen Detroit versehentlich das Feuerlöschsystem eines Hangars ausgelöst. Drei Airbus A320 von von Spirit Airlines standen daraufhin bis zuden Triebwerken im Schaum. Das kann große Schäden verursachen.
Laura Frommberg
Laura Frommberg