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Harbin Y-12

Großer Erfolg für chinesischen Passagierflieger

Die Harbin Y-12 wurde rundum erneuert. Nun bekam das Turbopropflugzeug aus chinesischer Produktion die Zulassung in den USA.

Der Name ist nicht neu. Die zweimotorige Y-12 wurde von Harbin Aircraft Industry in den Achtzigerjahren entwickelt. Rund 200 Exemplare des Turbopropfliegers wurden seither gebaut und in rund 30 Länder verkauft. Die Version Y-12F ist jedoch mehr als einfach eine neue Variante. Es ist eine grundlegend überarbeitete Version des chinesischen Flugzeuges. Sie besitzt einen breiteren Rumpf, neue Tragflächen, ein einziehbares Fahrwerk und stärkere Triebwerke. Sie ist also eine Art Y-12 Neo.

Nun kann der Flieger aus chinesischer Produktion einen großen Erfolg ausweisen. Er erhielt vergangene Woche von der amerikanischen Luftfahrtbehörde die Musterzulassung (type certificate). Das Gütesiegel der Federal Aviation Administration FAA bedeuetet, dass die Y-12F nun auch in den USA fliegen darf – und hat eine Signalwirkung auf andere Behörden weltweit. In Russland und Großbritannien hatte Hersteller Harbin Aircraft Industry – eine Tochter der Avic-Gruppe – das Behörden-Okay bereits früher erhalten.

Konkurrenz für Do228NG oder Let L-410

Die Y-12F bietet Platz für 19 Passagiere oder drei Standardcontainer vom Typ LD3. Sie kann bis zu drei Tonnen Nutzlast mitführen, 400 Kilometer pro Stunde schnell fliegen und hat eine Reichweite von 2255 Kilometer. Das maximale Startgewicht wurde auf 8,4 Tonnen erhöht. Schon die Vorgängermodelle zeichneten sich durch ihre guten Stol-Eigenschaften aus (Stol = Short Take-Off and Landing). Die Y-12 können also auf sehr kurzen Pisten starten und landen.

Wegen dieser Eigenschaften wird der chinesische Turboprop-Flieger gerne auf kleinen Inselflughäfen und im Hochgebirge eingesetzt. Neben Regionalairlines setzen Streitkräfte in Asien und Afrika die Y-12 ein. Dank den Verbesserungen und der FAA-Zulassung wird die Y-12F zur Konkurrenz für die Dornier 228Ng von Hersteller Ruag, die DHC-6 Twin Otter von Viking Air und die tschechische Let L-410.