Letzte Aktualisierung: um 19:07 Uhr

DL200 und DL350

Groß, größer, Droneliner – die größte Frachtdrohne der Welt

Ein britisches Start-up will riesige autonome Frachtdrohnen entwickeln, die das Leergewicht einer Boeing 747-8 aufnehmen können soll.

Die Versprechen der Hersteller von Logistikdrohnen sind seit Jahren hoch. Sie sollen Medikamente oder verderblichen Lebensmittel schnell an besonders schwer erreichbare Orte transportieren. Konzipiert sind die meisten für kleine und relativ leichte Produkte. Noch gibt es nur Testgebiete, bis Logistikdrohnen zum Alltag gehören werden, wird es noch dauern.

Während zahlreiche Unternehmen weiter an verbesserten Paketdrohnen arbeiten, denkt man beim Start-up Droneliner in viel größeren Dimensionen. Die Briten arbeiten an nichts anderem als an den größten autonom fliegenden Frachtdrohnen der Welt.

Entwickelt für Container

Im Gegensatz zu den aktuellen Frachtflugzeugen, die ursprünglich als Röhre für den Passagierverkehr entwickelt wurden, erinnert die Form der Drohnen an ein Viereck mit abgerundeten Ecken. Ideal für die Beladung mit Containern. Weil Standard-Behälter aus Stahl zu teuer wären, setzt man bei Droneliner auf spezielle Container aus Kunststoff.

Die größere Drohne wird die DL350, weil sie 350 Tonnen Fracht aufnehmen kann. Damit kann sie rund 100 Tonnen mehr transportieren als das bisher größte Frachtflugzeug der Welt, die Antonov An-225, die im Februar 2022 zerstört wurde. Angetrieben wird die Giga-Frachtdrohne von zwei Turbofan-Triebwerken. Zur Wahl stehen das GE9X von Hersteller GE Aviation oder der Ultrafan von Rolls-Royce. Die Startmasse beträgt 600 Tonnen.

Eine Stunde Umschlagzeit

Die kleinere Drohne heißt DL200 und kann bis zu 200 Tonnen Fracht transportieren, was die Beladung mit bis zu 40 Containern auf zwei Etagen ermöglicht. Die DL200 ist mit nur einem Triebwerk ausgestattet.

Beide Frachtdrohnen haben eine Reichweite von bis zu 12.000 Kilometern und bestehen aus Kohlefaser. Droneliner verspricht, dass die Abfertigung am Boden dank der zwei großen Ladeluken vor und hinten in rund einer Stunde abgeschlossen werden kann.

Ziel Ende des Jahrzehnts

Ziel des Start-ups ist es, die Kosten für Luftfracht mithilfe der DL200 und der DL350 um mehr als 70 Prozent zu senken, so das Unternehmen. Gleichzeitig ist das Verhältnis von Kraftstoff zur Ladung besonders effizient, was den CO₂-Fußabdruck des Warentransports deutlich verringert. Dennoch glauben die Macher an das Konzept, auch wenn es Milliarden von Dollar kosten wird. Ziel ist, bis zum Ende des Jahrzehnts in der Luft zu sein.

In der oben stehenden Bildergalerie sehen Sie mehr Bilder des Droneliners.  Ein Klick aufs Bild öffnet die Galerie im Großformat.