Letzte Aktualisierung: um 2:01 Uhr

Kopfschmerzen und Juckreiz

Gewerkschaft will neue American-Uniformen abschaffen

Schon kurz nach dem Start klagten Mitarbeiter von American über Probleme mit den Uniformen. Die haben sich nun offenbar verschlimmert. Die Gewerkschaft droht mit rechtlichen Schritten.

In nur zwei Monaten hat sich die Zahl der Beschwerden vervierfacht. 1600 Flugbegleiterinnen und Flugbegleiter von American Airlines haben sich bei der Gewerkschaft darüber beschwert, dass ihre neuen Uniformen ihnen gesundheitliche Probleme bereiten. Sie klagen über Kopfschmerzen, Ausschläge und Juckreiz, teilt die Association of Professional Flight Attendants (APFA) mit. Im Oktober waren es erst 400 Beschwerden gewesen. Im September hatte American begonnen, die Uniformen an ihre rund 60.000 Mitarbeiter zu verteilen.

Der APFA sind 1600 Beschwerden eindeutig zu viel. «Die steigende Zahl an Beschwerden über Probleme, die durch direkten oder indirekten Kontakt mit der Kleidung entstehen, hat uns zu der Entscheidung gebracht, American Airlines aufzurufen, die Uniformen bis auf Weiteres zurückzuziehen», heißt es in einer Mitteilung der Gewerkschaft. Bevor sie wieder genutzt werden könnten, seien erneute Tests der Materialien nötig. Bereits im Vorfeld hatte American Airlines erklärt, dass man die Kleidung getestet hätte und sie besser abgeschnitten habe als die Uniformen der Konkurrenz.

Neue Tests, aber kein Rückruf

American geht immerhin auf die Forderung nach neuen Tests ein. Bereits in dieser Woche startet eine neue Runde an Untersuchungen. Dabei werden Experten auch die Fabriken des Herstellers Twin Hill besichtigen. Außerdem können alle Mitarbeiter sich gratis von Dermatologen untersuchen lassen. Das sei auch wichtig, da man so etwaige Gemeinsamkeiten bei den Beschweren identifizieren könne, berichten amerikanische Medien. Einigen einzelnen Flugbegleitern erlaubt die Fluggesellschaft es außerdem, ihre alten Uniformen weiter zu tragen.

Einen Rückruf der Uniformen plant American aber nicht. Das ist der Gewerkschaft nicht genug. «Das reicht nicht, um unsere Mitglieder angemessen zu schützen», so die APFA laut der Zeitung Dallas News. Man werde daher sämtliche Optionen offenhalten und behalte sich auch rechtliche Schritte vor. Außerdem werde man weitere Experten hinzuziehen, die die Materialien untersuchen sollen.

Ähnliches Problem bei Alaska Airlines

Hersteller Twin Hill stand aus einem ähnlichen Grund schon einmal in der Öffentlichkeit. Mitarbeiter von Alaska Airlines klagten 2013 über Probleme mit ihren Uniformen. Auch sie beschwerten sich über Kopfschmerzen, Juckreiz, Ausschlag und Atemprobleme. 164 Mitarbeiter der Airline hatten aus dem Grund eine Sammelklage eingereicht – allerdings verloren. Das Gericht sah es nicht als erwiesen an, dass zwischen den Uniformen und den Beschwerden ein Zusammenhang besteht.

Sehen Sie sich die neuen Uniformen in der oben stehenden Bildergalerie an.