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Der lange Weg der Frauen ins Cockpit

Emily Howell Warner ist tot. Sie war die erste Linienpilotin der USA und Vorbild für viele Frauen. Ein Blick auf andere Frauen, die es früh ins Cockpit schafften.

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Marga von Etzdorf war ihrer Zeit weit voraus. Die Tochter eines preussischen Hauptmanns und seiner Ehefrau machte 1927 den Flugschein. Und kurz danach flog sie als Kopilotin für Lufthansa Passagiere durch Europa. Sie war mit einer Junkers F-13 zwischen Berlin - Breslau und Berlin - Stuttgart - Basel unterwegs – als erste Frau weltweit.

Von Etzdorf blieb für lange Zeit eine Ausnahme. Es sollten noch vier Jahrzehnte vergehen, bis Frauen den Weg ins Cockpit wirklich schafften. 1966 wurde Durba Banerjee von Indian Airlines als Pilotin angestellt. Sie steuerte zuerst Fokker F-27 und später Boeing 737 und Airbus A300. Bis zu ihrer Pensionierung sammelte sie mehr Flugstunden an als jeder andere Pilot bei der staatlichen Fluggesellschaft.

Zuerst in Indien

Im Westen dauerte es nochmal länger. Die Norwegerin Turi Widerøe saß zwar bei der Fluglinie ihres Vaters bereits im Cockpit, aber 1968 wurde sie als erste Frau bei einer großen westlichen Fluggesellschaft als Pilotin angestellt und flog für SAS zuerst auf Convair CV-440 und später auf Douglas DC-9.

In den USA dauerte es bis 1973, bis eine Frau es ins Cockpit schaffte. Emily Howell Warner wurde auf einem Flug ins Cockpit eingeladen und direkt mit dem Luftfahrtvirus angesteckt. Sie begann danach, Flugstunden zu nehmen und finanzierte diese über einen Bürojob. Mit 21 hatte sie ihren Flugschein in der Tasche.

In Deutschland lange abgelehnt

Später wurde Warner Fluglehrerin, doch sie wollte mehr. Mehrmals bewarb sie sich bei großen Fluggesellschaften, nur um immer abgelehnt zu werden. 1973 aber schaffte sie es dann. Frontier nahm sie als erste weibliche Pilotin der USA an. Später flog sie auch für Continental und UPS und arbeitete am Ende für die Luftfahrtbehörde FAA. Am 3. Juli 2020 ist sie im Alter von 80 Jahren verstorben. Eine Kollegin sagte einmal über sie: «Sie hat vielen anderen Frauen die Tür geöffnet».

Im deutschsprachigen Raum dauerte es deutlich länger.  Auch wenn es anderswo bereits viele Beispiele gab, hieß es beispielsweise bei Lufthansa noch 1985, Frauen seien der körperlichen Beanspruchung nicht gewachsen und die Mutterschaft lasse sich nicht mit dem Pilotendasein vereinbaren. Drei Jahr später aber wurden Evi Hetzmannseder und Nicola Lisy endlich Pilotinnen der Kranich-Airline - die ersten überhaupt.

Pionierinnen in der Schweiz und Österreich

In der Schweiz wurde Regula Eichenberger 1983 die erste Linienpilotin. Sie flog für Crossair. In Österreich war Petra Wadl erst 2001 erste Linienpilotin und saß danach für Austrian Airlines im Cockpit. Noch immer sind Frauen im Cockpit aber in der Minderheit. Gemäß der International Society of Women Airline Pilots machen sie weltweit rund fünf Prozent aller Linienpiloten aus. Nur in Indien liegen die Zahlen höher - bei rund zwölf Prozent.

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