Flieger von Germania: Die Airline steckt in Geldnot.
Finanzierungsprobleme

Germania kann Löhne nicht zahlen

Die deutsche Fluggesellschaft hat die Millionen noch nicht erhalten, die Investoren versprachen. Darum kann Germania Löhne und Gehälter nicht pünktlich zahlen.

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Es ist eine harte Botschaft, die Geschäftsführer und Eigentümer Karsten Balke und Operativchef Clauspeter Schwarz den Germania-Angestellten am Donnerstagmorgen (31. Januar) offenbarten: «Im Zusammenhang mit dem aktuellen Finanzierungsprozess verzögert sich die Auszahlung der Löhne und Gehälter. Wir bedauern dies ausdrücklich», heißt es in einer Mitteilung im Intranet, die aeroTELEGRAPH vorliegt. Man bemühe sich «nach Kräften, den Eingang der Zahlung auf Eurem Konto so schnell wie möglich sicherzustellen», schreiben die beiden Manager weiter.

Ein Germania-Sprecher bestätigte, dass sich «die Auszahlung der Löhne und Gehälter des Monats Januar für die Germania Fluggesellschaft mbH und die Germania Technik Brandenburg GmbH verzögert». Die Geschäftsführung bitte die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter dafür um Entschuldigung. Auf die Frage nach möglichen Auswirkungen der Finanzierungslücke auf den Flugbetrieb erklärte der Sprecher: «Wir haben einen stabilen Flugbetrieb ohne Einschränkungen.» Wie ein Mitarbeiter gegenüber aeroTELEGRAPH erklärte, sollen sich angesichts der Umstände Crewmitglieder krankgemeldet haben.

Geld noch nicht eingegangen

Germania war im vergangenen Dezember nach hohen Verlusten im Sommer in akute Finanznot geraten. In der Folge zog Balke sogar einen Verkauf seiner Fluggesellschaft in Betracht und führte auch im Januar noch entsprechende Gespräche. Am 19. Januar meldete Germania dann jedoch, bei der Investorensuche erfolgreich gewesen zu sein und alleine weitermachen zu wollen. «Hinsichtlich unserer Finanzierungsbemühungen haben wir heute eine wichtige Zusage erhalten», ließ sich Balke zitieren. Man habe damit mehr als die 15 Millionen Euro erhalten, die man angestrebt habe. «Die Mittel sollen uns in der nächsten Woche zufließen.» Woher das Geld stammt, dazu äußerte sich der Airline-Chef nicht.

Am 29. Januar berichtete die Zeitung Die Welt jedoch, die Finanzierung sei immer noch nicht bei der Airline eingegangen. Germania teilt dazu nur mit: «Der Finanzierungsprozess, in dem sich die Germania Fluggesellschaft mbH befindet, dauert an.» Zu Einzelheiten und zum Stand der Entwicklung könne man keine neuen Angaben machen.

Tiefrote Zahlen in drei Jahren

In den vergangenen beiden Jahren hatte die Germania-Gruppe tiefrote Zahlen geschrieben. 2016 ergab sich ein Reinverlust von mehr als 32 Millionen Euro und 2017 einer von 8,3 Millionen Euro. Für 2018 prognostizierte der Vorstand ein «Konzernjahresergebnis im Bereich von minus 20 bis minus 30 Millionen Euro».

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