Das Bild zeigt die Visualsierung eines Unfalls einer DA 42 im Jahr 2009.
Erklärvideos statt Berichte

Österreich will mit Erklärvideos über Unfälle die Sicherheit verbessern

Bisher werden Flugunfallberichte von den jeweiligen Behörden schriftlich veröffentlicht. Österreich will Störungen  oder Unfälle im Luftverkehr jetzt visualisieren. 

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BFU, Sust und SUB, diese Abkürzungen könnten auch in einem deutschen Popsong aus dem Jahr 1999 vorkommen. Doch die Kurzformen der Flugunfalluntersuchungsstellen in den drei deutschsprachigen Ländern haben es nicht in den Text von «MFG» der Fantastischen Vier geschafft. Sie stehen für Bundesstelle für Flugunfalluntersuchung (Deutschland), Sicherheitsuntersuchungsstelle des Bundes (Österreich) und für die Schweizerische Sicherheitsuntersuchungsstelle.

Die Behörden eint die Aufgabe, Unfälle und Störungen bei verschiedenen Verkehrsträgern zu untersuchen - so auch in der Luftfahrt. Ziel aller Untersuchungen ist es, nach Möglichkeit die Umstände und Ursachen herauszufinden, gegebenenfalls Sicherheitsempfehlungen herauszugeben, und so künftige Unfälle zu verhindern.

Österreich setzt auf Erklärvideos

Um aus Fehlern zu lernen, veröffentlichen die drei Behörden regelmäßig schriftliche Berichte, die über die Zwischenfälle informieren. Nun sind schriftliche Berichte in Zeiten der Digitalisierung nicht mehr zeitgemäß, daher gehen verschiedene Europäische Untersuchungsstellen neue Wege und visualisieren Flugunfälle. Bereits 2021 hat die SUST ein Erklärvideo zum Unfall der Ju 52 veröffentlicht. Das Video wurde bisher rund 550.000 Mal aufgerufen.

Nun will die österreichische Sicherheitsuntersuchungsstelle des Bundes nachziehen und ebenfalls Flugunfälle visualisieren. Die SUB arbeitet hierfür mit dem auch aus Österreich stammenden Unternehmen AeroXpert Visuals zusammen. Über die Internetseite der SUB und auf dem Youtube-Kanal des österreichischen Klimaschutzministeriums als übergeordneter Behörde ist bislang ein Erklärvideo zu finden. Der Unfall zeigt in rund neun Minuten den Absturz eines Kleinflugzeugs aus dem Jahr 2009.

Bisher ein Video

Der Geschäftsführer von AeroXpert Visuals, Thomas M. Friesacher teilt auf Anfrage von aeroTELEGRAPH mit, dass es sich bei diesem Video um die erste Beauftragung durch die SUB handelt. Für die österreichische SUB sei es ein innovativer, zukunftsorientierter Weg «neue» Zielgruppen in der Sicherheitskommunikation zu erreichen, so Friesacher weiter. Zurzeit findet findet die Beauftragung beziehungsweise Ausschreibung für neue Fälle auf einer «Case by Case» Grundlage statt, so der AeroXpert-Visuals-Chef.

Die Flugunfälle sollen in den kurzen 3D-Erklärvideos, die von der Grafik an einen Flugsimulator erinnern, technisch akkurat und forensisch korrekt dargestellt werden. Ein Sprecher erläutert detailliert den Unfallhergang. In die Videos werden auch Wetterkarten, Flugrouten und Grafiken eingebaut, um das Verständnis für das, was passiert ist, zu verbessern.

Kein Einsatz für Haftungsfragen

Es geht darum, die Sicherheit in der Luftfahrt zu erhöhen. Ereignisse und Handlungsweisen, die zu einem Flugvorfall oder -unfall führen, sollen aufgezeigt werden, damit diese für zukünftige Flüge und von der Luftfahrt-Gemeinschaft vermieden werden können, heißt es in einer Presseaussendung.

Genutzt werden die Clips sowohl in der internen und externen Sicherheitskommunikation von Unfalluntersuchungstellen, Versicherungen, Gerichten als auch bei Schulungen zur Vermeidung zukünftiger Unfälle. Es ist nicht Aufgabe dieser Visualisierungen, Schuld- oder Haftungsfragen zu klären, heißt es.

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