Tourist Class: Pan Am führte 1945 den Vorläufer der Economy Class ein.

SitzkonzepteWarum es in der Economy kaum bequemer wird

Designer haben diverse Konzepte entwickelt, die Reisen in der tiefsten Klasse bequemer machen würden. Umgesetzt wurde bislang keines.

Top-Jobs

.

Verkehrsleiter vom Dienst (m/w/d)

Memmingen
Feste Anstellung
Flughafen Memmingen GmbH
Deutschland
Vollzeit
Top jobs
skyside logo 2

Captain for Falcon 2000 EX EASy or LX (S)

Skyside Aviation
Business Aviation
Feste Anstellung
Österreich
Vollzeit
Top jobs
.

Ausbildung zum Apron Controller (m/w/d) am Flughafen Frankfurt

Frankfrut
Vorfeldkontrolle
FRA-Vorfeldkontrolle GmbH
Deutschland
Vollzeit
Top jobs

Lange Zeit waren Flugzeuge exklusive Clubs. Nur die oberen Zehntausend hatten Zutritt. Denn Tickets waren extrem teuer. Für einen Flug von London nach New York bezahlte man Mitte der Vierzigerjahre 550 Dollar. Das waren mehr als zwei Monatslöhne eines Durchschnittsbürgers oder quasi unerschwinglich.

Juan Trippe erkannte als erster das Potenzial in der Demokratisierung von Flugreisen. Der Chef von Pan American World Airways führte 1945 eine Tourist Class ein und halbierte für sie die Flugpreise. Das passte nicht allen. Schließlich brachte das damalige Quasi-Kartell der Iata verbunden mit nationalen Monopolen den Fluggesellschaften erkleckliche Gewinne. In Großbritannien beispielsweise durften Flieger von Pan Am mit einer Tourist Class nicht mehr landen.

Keine Innovationen, weniger Platz

Doch das Konzept setzte sich durch. Heute reist die Mehrheit der Passagiere zu billigen Preisen in der Economy Class. Um sie kümmern sich die Fluggesellschaften aber am wenigsten. Während der Komfort in der Business Class und der First Class in den letzten Jahren stetig zunahm (Stichworte Suiten und flache Betten), reist es sich in der Holzklasse noch immer fast so wie vor fünfzig Jahren.

So haben diverse Erhebungen gezeigt, dass sowohl der Sitzabstand als auch die Sitzbreite in den vergangenen zwanzig Jahren abgenommen haben. Ein amerikanischer Politiker fordert deshalb bereits einen gesetzlichen Mindest-Sitzabstand. Auch Innovationen gab es in der Economy Class mit Ausnahme des individualisierten und ausgebauten Unterhaltungssystems kaum.

30 Zentimeter versetzt nebeneinander

Dabei haben Designer durchaus Ideen in der Schublade, wie man den Komfort in der Economy Class verbessern könnte. Die britische Firma Acumen entwickelte für des Sitzhersteller Thompson Aero Seating das Konzept Cosy. Es setzt die Sitze in der Holzklasse 30 Zentimeter versetzt nebeneinander. Dadurch bekommt jeder Passagier mehr Privatsphäre, zwei Armstützen und eine Kopfstütze. Ein hochklappender Sitz wie im Kino erlaubt zudem schnelleren Gangzugang.

Ein weiteres Acumen-Konzept ist Freedom. Es wurde für den französischen Sitzhersteller Zodiac Aersospace entworfen. Die Designer drehten dabei den Mittelsitz um - er schaut in die Gegenrichtung. Dadurch gewinnen alle drei Passagiere in der Dreierreihe mehr Platz. Zudem könnten Fluggesellschaften so Neuner- in Zehnerreihen verwandeln ohne den Komfort abzubauen. In einer Viererreihe könnte man auch zwei Mittelsitze zusammen umdrehen.

Es fehlt der Anreiz

Beide Konzepte haben sich trotz offensichtlicher Vorteile nicht durchgesetzt. Keine einzige Fluggesellschaft hat sie gekauft. Schuld ist der enorme Wettbewerbsdruck. In der Economy Class verdienen Airlines derzeit einfach zuwenig um einen Anreiz zu haben, in ein deutlich besseres Produkt zu investieren. «Es fehlt das Commitment», sagt Acumen-Partner Anthony Harcup.

Auch die Sitzhersteller haben zuwenig Anreize. Economy-Sessel sind ein Massenprodukt. Die Umsetzung eines neuen Konzepts lohnt sich erst, wenn es auch mehrere Fluggesellschaften gibt, die es kaufen wollen. Darum wird es in der Economy Class vorerst eng bleiben. Aber immerhin gibt es 30 Filme und Wifi.

Mehr zum Thema

skyrider 2 0 aviointeriors

Wieso keine Fluggesellschaft Stehsitze einführen wird

marc hiller recaro finnair embraer 01

«Wir arbeiten auf einigen Airbus-A380-Programmen»

Das Konzept «Chaise Longue Economy Seat», wie es heute visualisiert ist.

Airbus schaut sich Doppeldeckersitze an

Superjet im Flug: Wird russischer.

Russische Sitze des Superjets versagen auch im zweiten Test

Video

Der Moment des Unfalls: Die McDonnel Douglas MD-11 geht in einem Feuerball auf.
Neun Menschen starben beim Unglück in Louisville. Doch was führte genau zum fatalen Crash der McDonnell Douglas MD-11 von UPS? Was bisher bekannt ist.
Laura Frommberg
Laura Frommberg
UPS MD-11F
Eine McDonnell-Douglas MD-11 von UPS Airlines ist beim Start am Flughafen Louisville in den USA verunglückt. Es gibt mindestens sieben Tote.
Jakob Wert
Jakob Wert
atlas air boeing 747 400 n263sg
Die Jacksonville Jaguars setzen für ihre Flugreisen auf eine Boeing 747-400 von Atlas Air. Ein Video gibt Einblick in den Flieger die Reiseabläufe des NFL-Teams.
Timo Nowack
Timo Nowack