Seit Mitte der 1960er-Jahre baut Boeing die 737. Seitdem sind vier Modell-Generationen entstanden: Original (737-100 und -200), Classic (-300, -400 und -500) New Generation (-600, -700, -800 und -900) sowie Max (Max 8 und 9 sowie künftig auch 7 und 10).
Chrono Jet: Boeing 737-200 «zu alt und zu gefährlich»
Das Luftfahrtdatenportal CH Aviation zählt derzeit weltweit noch 36 aktive Boeing 737-200, inklusive Passagier- und Frachtflieger in ziviler und in militärischer Nutzung. Die Betreiber, unter denen Nolinor Aviation und Air Inuit zu den größten gehören, dürften nicht erfreut sein, mit welchen Worten eine weitere kanadische Airline sich nun von der 737-200 verabschiedet.
Die Charterfluggesellschaft Chrono Jet verkaufte das letztes von ihren einst vier Exemplaren an ihren früheren Leasingkunden Glencore Kanada. Chrono-Jet-Chef Vincent Gagnon-Pouliot sagte gegenüber CH Aviation: «Wir haben alle -200er verkauft. Sie sind zu alt und zu gefährlich; es wäre nicht verantwortungsvoll für uns, diesen Flugzeugtyp weiter zu betreiben.»
Glencore Canada flottet deutlich ältere Boeing 737-200 aus
Das Unternehmen aus Quebec betreibt nun noch eine 24-Jahre alte Boeing 737-800 sowie eine 35 Jahre alte De Havilland Canada Dash 8-100. Die Muttergesellschaft Chrono Aviation fliegt zudem mit den kleineren Flugzeugmodellen Cessna Citation X, Beechcraft 1900D und Pilatus PC-12.
Die jetzt verkaufte 737-200 mit dem Kennzeichen C-FBIM ist mehr als 38 Jahre alt. Boeing hatte das Flugzeug mit der Seriennummer 23608 im Sommer 1987 an Delta Air Lines ausgeliefert. Insgesamt wurde die Modellvariante Boeing 737-200 bis 1988 gebaut. Glencore Canada, die Käuferin des Flugzeuges von Chrono Jet, flottet laut CH Aviation im Gegenzug zum Erwerb der C-FBIM zwei noch deutlich ältere Boeing 737-200 aus: die C-FFAL und die C-GXNR, beide Baujahr 1979 und damit mehr als 46 Jahre alt.
Neuer Eigentümer ist Bergwerksbetreiber und Rohstoffhändler
Glencore ist ein weltweit aktiver Bergwerksbetreiber und Rohstoffhändler mit Hauptsitz in der Schweiz. Die kanadische Tochter betreibt laut eigenen Angaben unter anderem neun Minen sowie fünf Anlagen zur Metallverarbeitung und beschäftigt mehr als 11.000 Mitarbeitende.
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