Schon kommendes Jahr bekommt die spanische Billigairline die erste von 50 Boeing 737 Max. Dies hat der Mutterkonzern IAG beschlossen. Viele weitere Exemplare dürften folgen.
Im Sommer 2019 machte IAG eine spektakuläre Ankündigung. Der Konzern gab bekannt, er beabsichtige, bis zu 200 Boeing 737 Max zu kaufen. Doch dann kamen das lange Grounding des Kurz- und Mittelstreckenfliegers und die Pandemie. Der Deal galt für viele als faktisch tot. Doch sie wurden eines Besseren belehrt.
Vor drei Jahren kündigte IAG an, aus der Absichtserklärung eine feste Bestellung zu machen. Der Konzern gab 50 Boeing 737 Max in Auftrag. Die Order verteilt sich auf 25 Exemplare der für Billigairlines entwickelten Variante 737 Max 200 (sie wird auch 737-8200 genannt) und 25 Exemplare der größten Variante 737 Max 10. Zudem sicherte sich der Konzern Optionen für 100 weitere Exemplare des Modells.
Hatte es ursprünglich geheißen, die Boeing 737 Max seien für die Töchter Vueling, Level und British Airways vorgesehen, erklärte IAG zuletzt, sie könnten «von jeder Fluggesellschaft der Gruppe für den Flottenersatz genutzt werden». Nun ist eine Entscheidung gefallen.
Wie der spanisch-britische Konzern am Freitag (1. August) bekannt gab, wird ab Ende 2026 seine spanische Billigairline 50 Boeing 737 Max erhalten. Für Vueling ist es ein kompletter Flottenwechsel, ist sie doch aktuell Airbus-Betreiberin. Derzeit betreibt die Fluglinie sechs A319, 92 A320, 23 A320 Neo, 18 A321 und zwei A321 Neo. Das sind insgesamt 143 Flieger.
Damit ist auch klar, dass Vueling wohl auch die Boeing 737 Max aus den Optionen erhalten wird. Denn nur so kann sie alle Airbus-Jets ersetzen und noch etwas wachsen. Das bedeutet auch, dass kaum noch eine zweite Fluglinie im IAG-Konzern 737 Max bekommen wird.
Solche Kehrtwenden in Sachen Flotte wie nun bei Vueling sind allerdings auch für Billigairlines nicht ungewöhnlich. So stellt aktuell Air France-KLM-Tochter Transavia von Boeing auf Airbus um. 2002 war Easyjet von Boeing zu Airbus gewechselt. Wichtig ist dabei, nicht zu lange mit Flugzeugen von zwei Herstellern zu fliegen. Denn das treibt die Kosten in die Höhe.