Die Abkürzung AOG ist in der Luftfahrt nichts, was man gerne nutzt. Sie steht für Aircraft On Ground. Also für ein Flugzeug, das nicht abheben kann und damit auch keine zahlenden Passagiere transportieren kann. Bis 2026 dürften weltweit jedes Jahr 350 Jets der A320-Familie «AOG» sein. Der Grund: Bei Motoren von Pratt & Whitney ist es bei der Fertigung zu Anomalien bei der Schmiede eines Pulvermetalls gekommen.
30 Flüge pro Tag streichen
Aus diesem Grund ist die Fluggesellschaft gezwungen, rund 30 Flüge pro Tag zu streichen. Insgesamt fallen zwischen Januar und März 3,6 Prozent der geplanten Flüge aus, schreibt die Airline. Auch nach März könnte es zu Streichungen kommen. Darüber wird die Airline später informieren.
ANA erklärt genau, wie bei den nötigen Inspektionen vorgegangen wird. 250 bis 300 Tage pro Triebwerk dauert die Überprüfung. Bei den Inspektionen werden die Triebwerke mit Hilfe von Ultraschallgeräten auf Defekte überprüft. Werden Mängel festgestellt, müssen die Teile ausgetauscht werden.
Verschiedene Scheiben betroffen
Bei den Teilen handelt es sich um verschiedene Triebwerksscheiben (s. Grafik unten) – rotierende Scheiben, die an der Welle eines Triebwerks befestigt sind und die Schaufeln in Position halten. Sie befinden sich an zwei Stellen im Triebwerk.
aeroTELEGRAPH
(Grafik: Pratt & Whitney)
Betroffen sind Triebwerke vom Typ PW1100G-JM. Die Flugzeuge der A320-Neo-Familie sind mit Triebwerken von zwei Herstellern erhältlich. Insgesamt rund 3000 Triebwerke sind von dem aktuellen Problem betroffen. Neben den Motoren von Pratt & Whitney stehen auch Leap-1A-Triebwerke von CFM International zur Auswahl. Mit diesen ist unter anderem die Lufthansa-Tochter Eurowings unterwegs.