Seit 2011 ist der britische Triebwerksbauer nicht mehr im Markt für Kurz- und Mittelstreckenflugzeuge aktiv. Nun prüft Rolls-Royce eine Rückkehr – mit einer kleineren Ultrafan-Version und Partnern.
Mit Produkten wie dem RB.183 Tay für die Fokker 70 und Fokker 100 oder dem Spey für die Bac One-Eleven war Rolls-Royce früher auch eine Größe auf dem Markt für Kurz- und Mittelstreckenjets. Heute ist der britische Konzern in diesem Geschäftsfeld nicht mehr aktiv. Doch das soll sich ändern, wenn es nach Konzernchef Tufan Erginbilgic geht. Schon früher habe er den Markt für Schmalrumpfflugzeuge als potenzielles Geschäftsfeld bezeichnet, sagte er laut der Nachrichtenagentur Reuters. «Und das gilt heute mehr denn je.»
Derzeit befinde man sich im Gespräch mit mehreren möglichen Partnern. «Wir sprechen mit vielen und viele sprechen mit uns», so der Rolls-Royce-Chef. «Natürlich sind auch Airbus und Boeing eingebunden, denn sie sind am Ende die entscheidenden Kunden – und sie begrüßen unsere Gespräche ausdrücklich.» Noch allerdings bleibt unklar, ob und wann es tatsächlich zu einem neuen Triebwerksprogramm kommen könnte.
Rolls-Royce hatte sich zuletzt 2011 aus dem Markt für Schmalrumpfjets zurückgezogen. Damals endete die Zusammenarbeit mit Pratt & Whitney für Airbus A320-Triebwerke. Seither ist das Segment stark gewachsen, mit Verkaufszahlen auf Rekordniveau - aber auch mit vielen Problemen. Gleichzeitig tüfteln Hersteller an potenziellen Nachfolgemodellen für die aktuellen Kurz- und Mittelstreckenjets.
Ein möglicher Einstieg von Rolls-Royce könnte über die Weiterentwicklung des Ultrafan-Technologiedemonstrators erfolgen, so der Unternehmenschef. Eine kleinere Variante dieses hocheffizienten Triebwerks sei in Arbeit und gelte als möglicher Baustein für ein künftiges Serienprodukt.