Die Golfairline hatte im Streit mit Airbus 25 Boeing 737 Max bestellt. Jetzt hat Qatar Airways erstmals offiziell gesagt, sie wolle die Flugzeuge nicht mehr. Auf der Kurz- und Mittelstrecke setzt sie weiter auf die Europäer.
Es war eine Trotzreaktion. Vor drei Jahren stritten Airbus und Qatar Airways heftig über die Ursache, die Bedeutung und die Beseitigung von Lackschäden an Airbus A350. Es flogen die Fetzen. Hüben wie drüben wurden auch öffentlich Vorwürfe gemacht. Und es wurden demonstrativ Schritte unternommen, um dem anderen zu schaden.
Einer davon war die Annullierung einer Bestellung von Qatar Airways von 50 A321 Neo durch Airbus. Die Gegenreaktion war, dass die Golfairline eine Absichtserklärung für 25 Boeing 737 Max 10 und Optionen für weitere 15 Exemplare unterzeichnete - und damit erstmals auf der Kurz- und Mittelstrecke auf die Amerikaner setzte. Ein paar Monate später machte sie daraus eine feste Bestellung.
Inzwischen vertragen sich Airbus und Qatar Airways längst wieder. Und die Frage stand deshalb im Raum, was die Golfairline noch mit den 25 bestellten Boeing 737 Max will, die gar nicht zum Rest der Flotte passen. Zuletzt hieß es einmal, sie überlege sich von der großen Variante auf die kleine Max 8 wechseln. Doch konkret wurde das nie. Und so steht die Bestellung weiterhin im Orderbuch von Boeing.
Auch bei der Riesenorder über 210 Flugzeuge, die beim Staatsbesuch von US-Präsident Donald Trump in Katar kürzlich bekannt gegeben wurde (und bei der nicht klar ist, welcher Anteil davon wirklich neu ist), war keine Rede von der Max. Es geht um Boeing 787 und 777X. Nun hat aber die Ungewissheit ein Ende.
In einem Interview mit dem Sender Bloomberg TV sagte Qatar-Airways-Chef Badr Al-Meer nicht nur, es gebe auch nach der XL-Bestellung bei Boeing noch eine Chance für eine Order weiterer Langstreckenjets bei Airbus. Al-Meer sagte auch, man plane nach wie vor, bei der Kurzstreckenflotte weiter auf Airbus zu setzen. Im Rahmen dieser Strategie werde man das Konkurrenzprodukt Boeing 737 Max aufgeben, so der Manager.