Die nigerianische Regierung will ihren ehemaligen Präsidentenflieger versilbern. Die Boeing 737 BBJ wird derzeit am Flughafen Basel für den Verkauf vorbereitet.
Nigeria trennt sich von einem seiner prominentesten Flugzeuge: Die Regierung unter Präsident Bola Tinubu hat ihre Boeing 737-700 BBJ zum Verkauf gestellt. Das langjährige Staatsflugzeug mit dem Kennzeichen 5N-FGT wird derzeit bei Amac Aerospace in Basel für den Verkauf vorbereitet. Das geht aus einem Eintrag auf der Flugzeugverkaufs-Plattform Controller hervor.
Die Boeing 737 wurde 2005 unter Präsident Olusegun Obasanjo neu angeschafft und diente seither mehreren Staatschefs als offizieller Jet. Sie verfügt über eine luxuriöse Kabine mit fünf Zonen, darunter ein Schlafzimmer mit Dusche, ein VIP-Büro und Konferenzbereiche – ausgelegt für 33 Passagiere und acht Crewmitglieder. Mit knapp 4000 Flugstunden und 1881 Landungen gilt sie als wenig genutzt, befindet sich jedoch nicht in einem Triebwerkswartungsprogramm. Ein Verkaufspreis ist nicht bekannt.
Hintergrund des Verkaufs ist die Anschaffung eines Airbus ACJ 330 im Juli 2024. Die neue Präsidentenmaschine, registriert als 5N-FGA, ersetzt die Boeing 737 und bietet unter anderem ein Schlaf- und Konferenzmodul sowie Sitze in erster Klasse und Economy. Die Kosten von über 150 Milliarden Naira (rund 85 Millionen Dollar) sorgten in Nigeria für Kritik – insbesondere angesichts wachsender Forderungen nach mehr Transparenz bei Regierungsausgaben.
Die Präsidentschaft verteidigte die Entscheidung mit der mangelhaften Zuverlässigkeit der Boeing 737. Nach einem technischen Defekt auf einem Flug nach Saudi-Arabien hatte es auch im Parlament Bedenken gegeben. Trotz teilweiser Aufrüstungen im Juli wurde die Maschine mit dem Kennzeichen 5N-FGT schließlich ausgemustert.