Start einer HS 748: Air North verabschiedete ihre letzte Hawker Siddeley.
Air North in Kanada

Hawker Siddeley 748 macht sich rar

Air North verkaufte ihre letzten Hawker Siddeley 748. Die Oldtimer flogen bis zuletzt Passagiere in entlegene kanadische Städte. Ganz in Rente gehen sie aber noch nicht.

Top-Jobs

Zimex logo

Administrator AVOR & CAMO

Vollzeit
Zimex Aviation Ltd.
Flugoperationen
Feste Anstellung
Top jobs
Altenrhein
Schweiz
Kasaero Logo

Kaufmännische Leitung und Unternehmensorganisation

Vollzeit
Kasaero GmbH
Luftfahrt
Feste Anstellung
Top jobs
Böblingen
Deutschland
Smartline

First Officer Cessna 525 (m/f/d)

Vollzeit
Smartline Luftfahrt GmbH
Aircraft Management
Feste Anstellung
Top jobs
Airport St. Gallen Altenrhein
Österreich

Einen wahren Schatz für Luftfahrtfans hütete Air North bis vor Kurzem an ihrem Heimatflughafen in Whitehorse. Zwei Hawker Siddeley 748 flogen von der Hauptstadt des Yukon-Territoriums aus Passagiere durch den Nordwesten Kanadas. Damit ist es jetzt aber vorbei.

Im Dezember verließ der erste der Flieger die Flotte. Vergangenen Freitag (22. Januar) kam für die zweite HS 748 der Moment, Abschied zu nehmen. Das Flugzeug mit dem Kennzeichen C-FCSE ist inzwischen 51 Jahre alt.

Bis zu 1000 Kilometer weit

Die Hawker Siddeley 748 ist bei alten und jungen Luftfahrtbegeisterten beliebt. Sie ist ein seltener Oldtimer aus vergangenen Zeiten und ein Flug mit ihr galt als eines der Luftfahrthighlights in Nordamerika. Bei Air North bediente sie bis zuletzt Strecken in die ehemaligen Goldgräberstädte wie Dawson City, Old Crow oder das Verwaltungszentrum Inuvik.

Mit einem maximalen Startgewicht von 20 Tonnen kann die Hawker Siddeley 748 bis zu 60 Passagiere befördern. Vollbepackt kann sie über 1000 Kilometer zurücklegen und dabei in bis zu 7600 Metern Höhe über die Berge Kanadas fliegen. Die Eigenschaften des alternden Arbeitspferdes sind perfekt für die schwierigen Bedingungen Nordamerikas. Kurze unbefestigte Startbahnen oder eiskaltes Wetter können ihm nichts anhaben.

Erfolgsmodell von Avro

Im Jahr 1960 absolvierte die Hawker Siddley 748 ihren Erstflug, damals noch unter dem Name Avro 748. Innerhalb von 27 Jahren wurden 381 Exemplare ausgeliefert. Viele Länder orderten den Flieger für die Luftwaffe. Doch es gab auch eine Reihe von zivilen Abnehmern der HS 748.

Auch in Deutschland setzte man auf das Kraftpaket aus dem Hause Avro/Hawker Siddeley. Bis 1994 flogen sieben HS 748 für die deutsche Luftwaffe. Die unter Zivilkennzeichen fliegenden Turbopropmaschinen halfen der Flugsicherung bei der Vermessung von Funkfeuern. Diese Aufgaben werden heute von einer Beechcraft King Air erledigt.

Noch 100 Hawker Siddeley 748 aktiv

So erfolgreich der britische Flieger auch war, mit der Zeit wurde er immer mehr vom Markt verdrängt. Fluggesellschaften bevorzugten zunehmend modernere Flugzeuge wie die ATR 42 oder die De Havilland Canada Dash 8. Aktuell fliegen noch rund 100 HS 748, 60 davon alleine bei der indischen Luftwaffe. Mit Passagieren ist der Turbopropklassiker nirgendwo mehr regelmäßig unterwegs.

Air North ist bekannt für Klassiker. Im Jahr 2015 verließ mit einer 35 Jahre alten Boeing 737-200 ein weiterer Oldtimer die Flotte. Künftig besteht der Flugzeugpark aus drei ATR 42 und fünf Boeing 737 (eine -400 und vier -500).

Die Flieger bleiben in der Luft

Auch die beiden Hawker Siddeley 748 von Air North gehen noch nicht definitiv in Rente. Die kanadische Wasaya Airways kaufte sie und baut sie zu Frachtern um. Sie besitzt bereits ein Exemplar des Modells und daneben Pilatus PC-12, Beechcraft 1900 D, Cessna 208B Caravan und weitere.

Mehr zum Thema

Beechcraft King Air  von FCS - Flight Calibration Services: Tagsüber im Einsatz.

Die nachtaktiven Flieger wagen sich ans Tageslicht

Die Avros RJ - RJ steht für Regional Jet - werden derzeit ausgemustert. So zum Beispiel von City Jet...

Alte Avros sollen als Frachter neues Leben erhalten

Boeing 737-800 von Ceiba: Das große Flugzeug konnte weiterfliegen.

Offenbar zwei Flugzeuge über Senegal kollidiert

Delta-Flieger: Die Airline hat zu viele Statuskunden.

Delta hat zu viele Vielfliegende mit höchstem Status

Video

Irkut-MS-21-Testflieger mit dem PD-14: Jetzt gibt es keine Alternative mehr zum russischen Triebwerk.
Gleich drei russische Flugzeugmodelle werden deutlich teurer als noch vor zwei Jahren erwartet. Mit dabei: die Yakovlev MS-21.
Timo Nowack
Timo Nowack
Airbus A320 Neo von Marabu bei der Landung: Er hüpfte einmal.
Ein Airbus A320 Neo der Condor-Schwester landete sichtbar hart auf Madeira. Das Flugzeug konnte zwar nach Nürnberg zurückkehren, muss aber noch einmal überprüft werden.
Stefan Eiselin
Stefan Eiselin
Der heikle Moment: Die Boeing 737 berührt mit dem Triebwerk fast die Piste.
Bei garstigem Wetter landete eine Boeing 737 der indonesischen Fluggesellschaft in Jakarta. Dabei berührte der Jet von Batik Air mit dem Triebwerk fast die Landebahn.
Stefan Eiselin
Stefan Eiselin