Trinitair: Einsparungen von mindestens einem Prozent.
Trinitair

Hamburger Ingenieure präsentieren neues Wunder-Winglet

Fünf Jahre lang entwickelten Ingenieure in Hamburg eine neue Flügelspitze. Sie soll Airbus A330 und Boeing 777 sparsamer machen. Bald steht der erste Flug an.

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Es sieht ein bisschen aus wie eine Schwurhand mit gestrecktem Daumen, Zeige- und Mittelfinger. Oder wie die Äste einer Feuerkoralle. Oder mit etwas mehr Fantasie könnte das Teil auch an eine Pranke des Fantasy-Filmcharakters Edward mit den Scherenhänden erinnern. Doch die Konstruktion mit ihrer ungewöhnlichen Form ist ein Winglet.

Trinitair nennt sich die neuartige Flügelspitze für Langstreckenflugzeuge. Entworfen wurde sie vom 2016 gegründeten Hamburger Ingenieurunternehmen Aircraft Performance Company. Drei Metallteile stehen dabei mit unterschiedlichem Winkel vom Flügelende ab. Dadurch soll sich der induzierte Luftwiderstand im Flug verringern und der Treibstoffverbrauch sinken.

Tests im Windtunnel vielversprechend

Die Erfinder des neuen Winglets geben die Ersparnis gegenüber aktuellen Winglets mit mindestens einem Prozent an. «Wir rechnen bewusst konservativ», sagt Harald Zirngibl, Geschäftsführer von Aircraft Performance Company, im Gespräch mit aeroTELEGRAPH. Ein Prozent bedeute auf einem Flug von Frankfurt nach New York aber bereits mehr als eine Tonne eingespartes Kerosin und 3,16 Tonnen vermiedene CO2-Emissionen. «Wir glauben allerdings, dass die Ersparnis am Ende höher sein wird.»

So sieht Trinitair aus.

Seit fünf Jahren tüftelten die Hamburger Forscher am neuen Winglet, das Flugzeuge effizienter machen soll, die bereits in der Luft sind. Zuerst experimentierten sie damit an einem Airbus A320 herum. Inzwischen haben sie gemerkt, dass es sich für Langstreckenflugzeuge viel besser eignet. Die Tests im Windtunnel seien vielversprechend verlaufen, so Zirngibl.

Hi Fly macht den Praxistest

Jetzt steht für Trinitair der Praxistest an. Das neuartige Winglet wird erstmals im reellen Einsatz getestet. Die portugiesische Wet-Lease-Spezialistin Hi Fly wird die Spitzen an einem ihrer Airbus A330 installieren. In den kommenden Monaten soll der Erstflug stattfinden.

Trinitair lässt sich nicht nur an Airbus A330 anbauen. «Bei Boeing 777 ist die Montage noch einfacher», so Zirngibl. Zudem könne man dort höhere Einsparungen erzielen. «Bei der Triple Seven erreichen wir sicher zwei Prozent», so der Chef von Aircraft Performance Company.

Günstiger als die Konkurrenz

Wie viel ein Winglet-Paar kosten wird, das kann und will Zirngibl noch nicht verraten. Zu viele Parameter seien noch unklar – etwa welche Stückzahlen die Hamburger mit Trinitair einst erreichen werden. Man werde aber sicher günstiger sein als die herkömmlichen Produkte, so der Manager.

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