... als der russische Superjet ...
Provisorium mit Problemen

Filter der Superjet-Triebwerke wurden ohne Behördenerlaubnis gereinigt

Russische Airlines haben Schwierigkeiten mit Superjet-Triebwerken - auch aufgrund fehlender Kraftstofffilter. Der Nachbau verzögert sich, die provisorische Lösung birgt Probleme.

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Mit dem Triebwerk Aviadvigatel PD-8 will Russland den Superjet vom Westen unabhängig machen. Doch Entwicklung und Tests des heimischen Motors dauern an, eine Zertifizierung gibt es noch nicht. Daher will Russland auch beim aktuellen Superjet-Triebwerk Power Jet Sam 146 unabhängiger werden. So erklärte der staatliche russische Technologie- und Rüstungskonzern Rostec Ende Januar, man teste Prototypen für eigene Kraftstofffilter für das Sam 146, da man sanktionsbedingt keine mehr vom französische Konzern Safran bekomme.

Gegenüber dem russischen Luftfahrt-Nachrichtenkanal Aviatorshchina erklärte das im Rostec-Imperium zuständige Unternehmen UEC-Saturn Mitte April allerdings, man befinde sich mit den Kraftstofffiltern weiterhin in der Testphase. Laut Quellen des Kanals im Umfeld von UEC, des Verkehrsministeriums und einer Fluggesellschaft könnten neben den technischen Herausforderungen auch bürokratische Hürden dafür sorgen, dass der Start der Serienfertigung der Filter sich bis Ende des Jahres hinauszögere.

Reinigung der Filter hilft offenbar nur wenige Tage

Da die Kraftstofffilter nicht mehr einfach gegen neue ausgetauscht werden können, bietet UEC den Betreibern schon seit vergangenem Jahr zur Reinigung der Filter eine Wäsche an. Dabei gibt es allerdings zwei Haken. Zum einen hat die Luftfahrtbehörde Rosaviatsia dieses Vorgehen laut Aviatorshchina-Informationen Ende Februar gestoppt, weil das Verfahren nicht zertifiziert war. Mittlerweile hat das Unternehmen dies aber wohl nachgeholt und dieser Tage könnten die Reinigungen wieder aufgenommen werden.

Der zweite Haken: Während ein neuer Kraftstofffilter mehr als 2000 Flugstunden genutzt werden kann, ist das Waschen alle paar Tage notwendig, wenn die Betreiber sichergehen wollen, dass die Filter in ihren Triebwerken nicht Gefahr laufen, zu verstopfen.

Kann UEC-Saturn die Verantwortung alleine schultern?

Das  Sam 146 entstand in Kooperation zwischen Safran auf französischer Seite und UEC-Saturn auf russischer. Laut Recherchen der Zeitung Kommersant von Mitte April beschwerten sich die Betreiber des Superjets beim russischen Verkehrsministerium, dass UEC nun die ganze Verantwortung für das Triebwerk übernehmen sollte.

Das Unternehmen ist demnach bisher aber außerstande oder nicht willens, auch den bisher französischen Teil zu übernehmen und dafür grade zu stehen. Safran war für die sogenannten heißen Teil des Triebwerkes zuständig, also etwa Hochdruckkompressor und Brennkammer, UEC-Saturn unter anderem für Fan und Niederdruckkomponenten.

Aktuelle Flotte auch künftig auf Sam 146 angewiesen

Gemäß Aviatorshchina soll Russland auch schon mindestens ein Power Jet Sam 146 zur Wartung in den Iran geschickt haben. Insgesamt haben russische Airlines mehr als 160 Superjets und damit 320 Triebwerke, plus mehrere Dutzend Reservetriebwerke.

Und diese aktuelle Superjet-Flotte wird auch weiterhin mit dem Sam 146 auskommen müssen. Denn das neue Aviadvigatel PD-8, wenn es denn bereit ist, ist vorerst nur für neu gebaute Flugzeuge der russifizierten Variante Superjet New vorgesehen.

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