Im Mittelstreckenmarkt teilen sich Airbus und Boeing ein Duopol. Denn in der Klasse von Airbus A320 und Boeing 737 gibt es aktuell keine Alternative - wenngleich in China und auch Russland an welchen gearbeitet wird. Und auch in Brasilien macht man sich offenbar zumindest Gedanken über ein Konkurrenzprodukt.
Der Konzernchef von Embraer deutet laut der Nachrichtenagentur Bloomberg an, dass der brasilianische Flugzeughersteller eines Tages seine Produktpalette über sein derzeitiges Angebot an Regional- und Geschäftsreiseflugzeugen hinaus erweitern könnte. «Wir führen Studien für ein neues Produkt durch», so Francisco Gomes Neto zu Bloomberg TV auf die Frage nach einem neuen Mittelstreckenjet. Konkrete Pläne gebe es allerdings noch nicht.
Junges Portfolio
Man habe bereits ein sehr junges Portfolio und werde sich daher auch erst einmal darauf konzentrieren, diese Flugzeuge zu verkaufen. Denn ein neues Flugzeugprogramm zu starten, ist kein einfaches Unterfangen. Es bindet nicht nur personelle Ressourcen, sondern kann Dutzende Milliarden kosten. Kein Wunder also, dass Gomes Neto bei den Ankündigungen vorsichtig ist. Dass man bei Embraer über ein Produkt nachdenkt, heißt aber, dass sich der Konzern zumindest die Option offenhält, das Duopol anzugreifen.
Erst im Juli hatte Embraer die Pläne für ein neues Turbopropflugzeug an den Nagel gehängt. Der Flugzeugbauer hatte keine passenden Triebwerke und Partner für das Projekt gefunden. Embraer forderte von den Herstellern, dass die Triebwerke des neuen Fliegers mit 100 Prozent nachhaltigen Flugkraftstoffen (im Jargon SAF genannt) betrieben werden können. Zu einem späteren Zeitpunkt sollen sie auch auf Wasserstoff umgestellt werden können. Das kann bisher niemand bieten. Ähnliches dürfte auch für ein größeres Flugzeug gelten.
Energia soll in die Zukunft führen