Boeing 737 Max von Alaska Airlines: Einige müssen überprüft werden.
737 Max und Co

Boeings Aufschwung wackelt schon wieder

Der Flugzeugbauer ist mit Erfolgen ins Jahr gestartet. Doch schon gibt es ein neues Problem mit der 737 Max. Und auch ein Blick Richtung Zulieferer ist nicht beruhigend.

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Das Jahr begann gut für Boeing. Im Januar gab Europas Luftfahrtbehörde Easa der gegroundeten Boeing 737 Max grünes Licht für den Neustart. Im Februar 2021 erhielt der Flugzeugbauer erstmals seit 15 Monaten wieder mehr Orders als Stornierungen. Im März gab es mehrere 737-Max-Bestellungen, die größte von Southwest Airlines über bis zu 255 Jets.

Vergangene Woche musste Boeing jedoch einen Rückschlag hinnehmen. Am Freitag (9. April) empfahl der Hersteller 16 Betreibern, bestimmte Boeing 737 Max vorerst am Boden zu lassen. Grund sei ein Produktionsproblem, was die Elektrik der Flugzeuge betreffe.

Klemmen statt Nieten

Etliche Airlines reagierten. So nahm etwa Southwest Airlines vorübergehend 30 Boeing 737 Max aus dem Betrieb. Dabei fährt der Billigflieger das Geschäft gerade eigentlich hoch. Erst einen Tag zuvor hatte er Tausende Kabinenmitarbeiter zurück zur Arbeit gerufen.

Laut Informanten der Zeitung Seattle Times liegt das Problem bei der Befestigung einer Backup-Steuereinheit des elektrischen Systems. Diese wurde statt wie zuvor mit Nieten nun mit Klemmen befestigt - und zwar so, dass eine Erdung nicht immer sichergestellt ist.

Produktionsprobleme auch bei 787

Sollte die Erdung fehlen, könnte dies zu Fehlfunktionen bei einer Reihe von elektrischen Systemen führen, zum Beispiel am Hilfstriebwerk. Boeing erklärte gegenüber dem Blatt, der Fehler sei während der normalen Produktion aufgefallen. Nun seien Inspektionen nötig, um zu überprüfen, «dass ein ausreichender Erdungspfad» für die Steuereinheit bestehe.

Dass es sich um ein Produktionsproblem handelt, erinnert Boeing schmerzhaft daran, dass es auch zu Jahresstart eben doch nicht nur gute Nachrichten gab. Bei der Boeing 787 sorgte die Vielzahl der Produktionsprobleme dafür, dass die amerikanische Luftfahrtbehörde FAA im März ankündigte, mindestens vier Dreamliner selber zu überprüfen und freizugeben.

Boeing schießt selber Geld zu

Und Boeing könnte ein weiteres Problem bekommen - mit den amerikanischen Zulieferern. So ging kürzlich Tect Aerospace in die Insolvenz. Der Zulieferer baut Flugzeugkomponenten für verschiedene Bereiche, vom Flügel, übers Fahrwerk bis hin zum Cockpit.

Tect verweist auf «katastrophale finanzielle Verluste, die aus der Aussetzung der 737-Max-Produktion resultierten, gefolgt von den Auswirkungen von Covid-19 auf die Produktionsraten der Branche». Während Tect versucht, seine drei Werke zu verkaufen, schießt Boeing selber Geld zu, damit trotz der widrigen Lage die Produktion weiterläuft.

Hoffen auf weitere Staatshilfen

Boeing hatte schon in den Jahren vor der Krise den Druck auf die Zulieferer erhöht. Dokumente, welche die Seattle Times einsehen konnte, zeigen, dass Tect schon vor dem Max-Grounding finanziell das Wasser bis zum Hals stand. Dass Boeing nun wieder große Aufträge wie den von Southwest Airlines an Land zieht, ist einerseits gut, andererseits dürften die Rabatte dafür riesig sein. Der finanzielle Spielraum wird kleiner.

Die große Frage ist, ob weitere Zulieferer in Gefahr sind. Aus Sicht von Bill Alderman, Präsident der Investmentbank Alderman & Co., hängt das von weiteren staatlichen Hilfen und der Erholung der Branche ab. Der Zeitung sagte er, es werde zu weiteren Fällen wie Tect kommen, «wenn die US-Regierung der Lieferkette nicht mehr Liquidität zur Verfügung stellt und wenn es in nächster Zeit keinen großen Produktionsanstieg bei Flugzeugen gibt».

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