737-Produktion bei Boeing: Die Kunden bestellen weniger als im Vorjahr.

Krise um die 737 MaxBoeing sammelt deutlich weniger Aufträge ein

Kostet das Grounding der 737 Max Boeing viele neue Bestellungen? Ein Vergleich zum Vorjahr gibt einen ersten Aufschluss. Airbus schlägt sich allerdings nicht besser.

Top-Jobs

Oscar Echo logo

Continuing Airworthiness Specialist or Continuing Airworthiness Trainee

Oscar Echo Business Jet GmbH
Eisenstadt
Feste Anstellung
Business Aviation
Österreich
Vollzeit
Top jobs
Logo Magnum FBO

Supervisor / Station Manager (m/w/d)

M.A.G.N.U.M Aviation GmbH
Österreich
Salzburg
Feste Anstellung
Business Aviation
Top jobs
Vollzeit
Thüringen

Sachbearbeiter/in „Luftverkehr“ (m/w/d)

Top jobs
Erfurt
Deutschland
Ministerium
Ministerium für Digitales und Infrastruktur (TMDI)
Feste Anstellung
Vollzeit
Firmenlogo Weeze Airport

Manager EASA Compliance (m/w/x)

Vollzeit
Flughafen Niederrhein GmbH
Feste Anstellung
Top jobs
Weeze
Deutschland

Im März kündigte die indonesische Airline Garuda an, ihre Order für Boeing 737 Max zu stornieren. Auch andere Fluggesellschaften überdenken ihre Bestellungen nach den beiden Abstürzen von Lion Air und Ethiopian Airlines und dem weltweiten Grounding des Modells. Doch welche Auswirkungen hat die Krise auf neue Bestellungen? Ein Blick in die aktuelle Orderübersicht des Flugzeugbauers gibt erste Hinweise.

Wenn man Bestellungen für Militär-, Fracht- und Businessjet-Varianten herausgerechnet, hatte Boeing im Januar 2018 von drei Kunden Orders über insgesamt 13 Jets erhalten - alles 737 Max. Im Januar 2019 waren es neun 737 Max, insgesamt verkauften die Amerikaner 27 Flugzeuge. Im Februar 2019 stand dagegen keine Order für den US-Flugzeughersteller zu Buche. Ein Jahr zuvor waren es noch zwei Aufträge über insgesamt neun 737 Max gewesen.

Klarer Rückgang im März

Am 10. März 2019 verunglückte dann die Boeing 737 Max von Ethiopian Airlines und kurz darauf beorderten Luftfahrtbehörden weltweit das Modell zu Boden. Boeing geriet immer mehr in die Defensive. In diesem Monat erhielt der Flugzeugbauer Orders über immerhin 39 Flugzeuge. Aber keines davon war eine 737 Max.

Lufthansa bestellte im März 2019 20 Boeing 787-9, British Airways 18 Exemplare der 777X. Zudem geht eine 787-9 über den Finanzierungsableger Boeing Capital Corporation an einen Kunden. Der März im Vorjahr war noch deutlich stärker: 2018 hatten neun Kunden Bestellungen für insgesamt 117 Jets bei Boeing abgegeben, davon alleine 85 Exemplare der 737 Max. Dazu kamen 31 Boeing 787-9 und eine 787-8.

Airbus noch schwächer

Und im April? 2018 hatte Boeing in diesem Monat drei Orders über insgesamt 13 Exemplare der 737 Max bekommen. Im April 2019 gab es eine Bestellung über vier 737 Max von einem unbekannten Käufer. Es ist die erste Max-Order seit Januar. Unter dem Strich zeigt sich also, dass Boeing im Vergleich zum Vorjahr klar weniger neue Bestellungen einsammelt - insbesondere seit dem Grounding der 737 Max. Vor allem die 737-Max-Aufträge blieben seither fast gänzlich aus.

Allerdings zeigt ein Blick zum Konkurrenten Airbus, das es dort auch ohne Abstürze und Grounding nicht besser aussieht, was die Neubestellungen angeht. Erst am 22. Februar konnte Airbus die erste neue Order des Jahres 2019 verbuchen: vier Airbus A220 für Air Vanuatu. Im März folgten 20 A320 Neo für einen nicht genannten Kunden, 20 A350-900 für Lufthansa sowie fünf A350-900 und zwölf A350 für Starlux Airlines. Im April orderte Uganda Airlines zwei A330-800. Ebenfalls in diesem Monat verkündete Airbus die Bestellung von drei A350-900 durch Lufthansa Technik im Auftrag der deutschen Bundesregierung - bei diesen Flugzeugen handelt es sich aber um Privatjets.

Was bringt Le Bourget?

Zählt man alles zusammen, kommt man - ohne Berücksichtigung von Stornierungen - bei Airbus bis Ende April auf neue Orders über 63 Passagierjets. Boeing sammelte im selben Zeitraum neue Bestellungen für 70 Passagierflieger ein. Wenn man auch andere Jet-Varianten einberechnet und zur Nettobetrachtung wechselt, also Annullierungen berücksichtig, steht es zwischen Airbus und Boeing -58 zu 87. Allerdings weist Boeing dabei auch Militär-Versionen aus, Airbus nicht. Andererseits haben die Amerikaner aufgrund einer neuen Buchhaltungsvorschrift Bestellungen für 206 Jets als weniger sicher eingestuft. Zieht man diese ebenfalls ab, kommt man auf -119 Nettobestellungen.

Der Monat der Wahrheit in dieser Hinsicht wird der Juni. Dann steht die Pariser Luftfahrtmesse Le Bourget an, bei der die Flugzeugbauer stets versuchen, sich bei neuen Orders gegenseitig zu übertrumpfen.

Mehr zum Thema

Boeing 737 Max 8: Erholt sich der Ruf der Maschine wieder?

Die Skepsis der Passagiere gegenüber der 737 Max

A320 Neo von Airbus: Gefragt im Juni.

Brutaler Februar für Airbus' Order-Bilanz

Auch British Airways kauft ein. Die Fluglinie unterzeichnete eine Absichtserklärung zum Kauf von drei Boeing 777-300 ER. (19. Juli)

Die Bestellungen der Farnborough Airshow 2018

Boeing 737 und 787 in Westjet-Livery: Die Airline hat einen Großauftrag bei Boeing platziert.

Westjet bestellt bis zu 91 Boeing 737 Max und 787

Video

Boeing 777-9: Das Flugzeug wird wohl sechs Jahre verspätet sein.
Das neue Langstreckenmodell bleibt ein Sorgenkind: Statt 2026 wird die 777X wohl frühestens 2027 in den Liniendienst starten - bei Erstbetreiberin Lufthansa. Das bedeutet für Boeing hohe Zusatzkosten.
Laura Frommberg
Laura Frommberg
Das neue Sicherheitsvideo von Air France: Elegant, optisch stark und nicht überfrachtet.
Von Lego-Figuren bis Promis. Sicherheitsvideos von Fluggesellschaften haben sich zu kleinen Kunstwerken entwickelt. Das sind die Favoriten unserer Redaktion.
Benjamin Recklies
Benjamin Recklies
Große Schäden an beiden Flugzeugen: Die beiden Bombardier CRJ 900 nach der Kollsion.
Auf dem New Yorker Flughafen LaGuardia kollidierten zwei Bombardier CRJ 900 beim Rollen. Die Tragfläche des einen traf das Cockpit des anderen Jets von Delta Air Lines.
Stefan Eiselin
Stefan Eiselin