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«Verbindung zu Hub im Norden»

Vier Fluglinien wollen von Bozen nach Rom fliegen. Der Südtiroler Minister Thomas Widmann sagt im Interview, wie die Gespräche laufen.

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Vier Fluggesellschaften wollen die Strecke von Bozen nach Rom gerne übernehmen. Air Alps musste sie Ende November aufgeben, nachdem es mit der Südtiroler Regierung zu einem Streit um die Bedingungen für eine Vertragsverlängerung gekommen war. Neben der Schweizer Darwin stehen gemäß der Zeitung Dolomiten auch die rumänische Carpatair, die tschechische Job Air und eine unbekannte Gesellschaft in Verhandlungen mit den Behörden. Landesrat Thomas Widmann, zuständig für Mobilität, Wirtschaft und Personal, erklärt im Interview mit aeroTELEGRAPH die Chancen auf einen Abschluss und die Luftfahrtstrategie seiner Provinz.

Die Regierung verhandelt mit vier Fluggesellschaften bezüglich Bozen – Rom. Bis wann erwarten Sie einen Abschluss?
Thomas Widmann: Die Verhandlungen werden von der Enac, der nationalen Zivilluftfahrtbehörde Italiens, im Auftrag vom Transportministerium geführt. Deshalb bestimmen wir weder die Fluggesellschaften noch die Zeiten. Laut Auskunft der Behörde sollten die Verhandlungen jedoch in den nächsten zehn Tagen abgeschlossen sein.

Welche Beihilfen verspricht das Land der Gesellschaft, die die Strecke übernimmt?
Widmann: Es handelt sich bei der Strecke von Bozen nach Rom um eine öffentlich geförderte Strecke, für die das Land für sechs Monate einen Betrag in der Größenordnung von 600’000 Euro als Mitfinanzierung zur Verfügung stellt.

Warum soll jemand die Strecke übernehmen, wenn Air Alps sie unter den jetzigen Bedingungen für unattraktiv erachtete?
Widmann: Die Strecke Bozen-Rom ist an sich eine attraktive und viel genutzte Strecke. Für die Rentabilität sind jedoch mehrere Faktoren ausschlaggebend – nicht zuletzt auch die Verfügbarkeit eines Code-Share-Abkommens. Air Alps hatte zuletzt kein solches mehr.

Gibt es darüber hinaus weitere Bestrebungen, mehr Verkehr nach Bozen zu holen? Sie bauen ja den Flughafen aus.
Widmann: Tatsächlich entschied die Landesregierung, den Flughafen Bozen dem Masterplan zur Flughafenentwicklung anzupassen. So können wir eine langfristige Konzession für die Struktur erhalten. Die nötigen Anpassungsarbeiten wurden bereits in die Wege geleitet und werden voraussichtlich im Laufe des Jahres 2013 abgeschlossen.

Wie zuversichtlich sind Sie, dass sie neue Airlines anlocken? Welche Strecken fehlen denn in Ihren Augen ab Bozen?
Widmann: Sehr zuversichtlich. Wir bemühen uns zusätzlich zur Südverbindung nach Rom um eine Verbindung zu einem wichtigen Drehkreuz im Norden. Entsprechende Ausschreibungen werden wir demnächst in die Wege leiten.

Und was wurde eigentlich aus dem Projekt Fri-El Airways der Südtiroler Unternehmer Gebrüder Gostner, welche einmal ab Bozen Flüge anbieten wollte?
Widmann: Darüber haben wir leider keine Informationen.