Alitalia-Jet nach der Bruchlandung: Weißer Schaum ist eher unüblich.

Bei der Bruchlandung eines Alitalia-Airbus in Rom legten Rettungskräfte einen Teppich aus Schaum. Das tun nur noch wenige Flughäfen – es gibt Bedenken.

Top-Jobs

Aerologic

First Officer (m/f/x) - B777 type rated

Leipzig / Halle Airport
Feste Anstellung
Aerologic GmbH
Deutschland
Vollzeit
Top jobs
logo mjet

CAMO ENGINEER m/f/d

Schwechat, Wien
Feste Anstellung
Business Aviation
MJET GmbH
Österreich
Vollzeit
Top jobs

Die 151 Passagiere des Airbus A320 von Alitalia kamen am Sonntagabend mit dem Schrecken davon. Und das, obwohl die Bruchlandung des Jets am Flughafen Fiumicino in Rom ziemlich spektakulär verlief. Nach zwei misslungenen Versuchen das Fahrwerk ganz auszufahren, landete das Flugzeug schließlich ohne rechtes Hauptfahrwerk. Rettungskräfte hatten zuvor einen Schaumteppich ausgelegt.

Noch heute ist der weiße Schaum für viele so etwas wie das Sinnbild für solche Notlandungen. Doch ein Großteil der großen Flughäfen benutzt ihn inzwischen nicht mehr. Man setze keinen Schaumteppich mehr ein, erklärt etwa der Flughafen Frankfurt auf Anfrage von aeroTELEGRAPH. Auch am größten Schweizer Flughafen in Zürich hörte man damit schon vor längerer Zeit auf. In München gehört der weiße Schaum ebenfalls der Vergangenheit an. «Man hat festgestellt, dass der Schaumteppich im Grunde nur eine gute Rutschbahn ist», erklärt Sprecher Peter Prümm.

Keine weichere Landung

Wenn ein Jet ohnehin ohne Fahrwerk lande, dann solle man versuchen, jede weitere unkontrollierte Aktivität zu vermeiden. «Wenn er dann aber noch weit in der Gegend herumrutscht, dann hilft das den Rettungskräften nicht», erklärt der München-Sprecher. Bei der Flughafenfeuerwehr in Frankfurt stellt man klar: «Man sollte auf keinen Fall denken, dass ein solcher Schaumteppich die Landung irgendwie weicher macht.» Denn die Schaumschicht sei nur 10 bis 15 Zentimeter dick. «Wenn da ein schweres Flugzeug landet, macht das nicht wirklich einen Unterschied.» Der ursprüngliche Zweck sei gewesen, die Funkenbildung einzudämmen und so zu verhindern, dass sich Kerosin oder Kerosindämpfe entzünden.

Doch inzwischen habe sich die Technik so weit verändert, dass diese Maßnahme nicht mehr zwingend nötig sei. «Das Kerosin von heute ist nicht mehr ganz so leicht entzündlich wie das Flugbenzin früher», heißt es. Auch durch die Bauweise der Flughäfen und Jets sei es weniger wahrscheinlich, dass es durch Funkenflug eine Entzündung gibt. Nicht zuletzt sei auch die Löscheffizienz der Flughafenfeuerwehr besser.

Auch Umweltgründe

Letzteres bestätigt auch der Münchener Flughafen. «Solche Notlandungen sind ja angekündigt», so Prümm. Daher stünde die Feuerwehr parat, wenn der Flieger zum Stehen komme und man könne sofort mit den Löscharbeiten beginnen, falls das nötig werde. Auch hier sei es besser, wenn das Flugzeug schließlich nicht ewig weiter rutsche.

Neben den Sicherheitsaspekten gibt es auch andere Argumente, die gegen die Nutzung eines Schaumteppichs sprechen. So musste etwa die betroffene Landebahn in Rom längere Zeit gesperrt bleiben. Es dauere eben eine Zeit lang, die Piste wieder vom Schaum zu befreien, erklärt man in Frankfurt. Insofern kann es auch wirtschaftliche Vorteile haben, den Teppich zu meiden. Und nicht zuletzt bedeutet der Schaum eine zusätzliche Umweltbelastung.

Mehr zum Thema

Patrick Heinrich, Pilot Aero-Dienst und Founder SkyEQ

«Zwischen Cockpit und Codezeilen – ein Pilot mit Leidenschaft und einer App»

airbus a350 900 d aixi lufthansa

Ab Samstag kommen Lufthansas Airbus A350 in Frankfurt an

Ein Lufthansa-A350 (hier zu sehen in München): Ein anderer steht nun in Spanien.

Airbus A350 von Lufthansa muss auf dem Weg von Shanghai nach München in Wien tanken

Der Airbus A319 von Beond: Hat ausschließlich 44 Business-Class-Sitze.

Beond will 2025 auf sechs Jets wachsen - und München ist wieder Ganz-Jahres-Kandidat

Video

Airbus A380 von Lufthansa: Der Superjumbo wurde von einem Akkuschrauber gezogen.
Kann ein A380 von einem Hobbyakkuschrauber bewegt werden, ja er kann. Das zeigt ein aktueller Werbespot. Inklusive offizieller Anerkennung.
Benjamin Recklies
Benjamin Recklies
Szene aus dem Original-Werbespot von Jet 2: WUrde im Netz umgedeutet.
Der Popsong Hold My Hand wurde 2015 ein respektabler Chart-Erfolg. Doch erst ein Werbespot des britischen Ferienfliegers Jet 2 machte ihn international bekannt – ironischerweise nicht wegen des Urlaubsgefühls, sondern seiner Zweitverwertung in sozialen Medien.
Stefan Eiselin
Stefan Eiselin
hose runter
Da wollte jemand eine klare Botschaft übermitteln: Ein Video zeigt, wie ein Bodenmitarbeiter vor einem Flugzeug die Hose herunterlässt.
Timo Nowack
Timo Nowack