Der Flugplatz Stölln/Rhinow: Unscheinbar, aber geschichtsträchtig.

Der Flugplatz Stölln/Rhinow: Unscheinbar, aber geschichtsträchtig.

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Stölln/Rhinow

Deutscher Flugplatz ist nun offiziell der älteste der Welt

Eine Landung, die es nie hätte geben dürfen. Eine Wiese, auf der die Luftfahrt begann. Stölln/Rhinow ist mehr als ein Flugplatz – und nun offiziell der älteste der Welt.

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Am 23. Oktober 1989 schrieb der kleine Flugplatz im deutschen Bundesland Brandenburg weltweit Schlagzeilen. Gemeinsam mit seiner Crew landete Kapitän Heinz-Dieter Kallbach dort eine Ilyushin II-62 von Interflug. Normalerweise benötigt der sowjetische Langstreckenjet mindestens 1900 Meter Bahnlänge. Am Flugplatz Stölln/Rhinow stand der Besatzung aber nur eine weniger als 900 Meter lange Grasbahn zur Verfügung.

«Beim endgültigen Landeanflug haben wir dann zwei Triebwerke abgestellt und sind nur mit zwei Triebwerken angeflogen. In 50 Metern Höhe mussten wir den Umkehrschub einsetzen, was in der Fliegerei generell verboten ist und bei heutigen Flugzeugen vom technischen Standard nicht möglich ist», erzählte Kallbach später einmal aeroTELEGRAPH. Ein Durchstarten sei von da an nicht mehr möglich gewesen, so der Pilot weiter. Es gelang, und noch heute steht die Il-62 in Stölln/Rhinow. Sie beherbergt eine Ausstellung über die ehemalige DDR-Nationalairline.

Lilienthal - erster Mensch, der wiederholbar Flüge durchführte

Doch der unscheinbare Flugplatz in der Provinz war schon früher Schauplatz von Spektakulärem. Denn hier in der Gemeinde Gollenberg nahm an Ostern 1894 Otto Lilienthal seine Flugtests auf. Er setzte ab dem 20 Meter hohen, damals noch unbewaldeten Gollenberg zu seinen Gleitflügen an.

Er schrieb damit Geschichte. Lilienthal gilt als der erste Mensch, der erfolgreich und wiederholbar Flüge durchführte und so die spätere Entwicklung in der Luftfahrt überhaupt ermöglichte. Dass er mit seinem Normalsegelapparat am 9. August 1896 am Gollenberg beim heutigen Stölln/Rhinow tödlich verunglückte, tat dem keinen Abbruch.

Die Piste in Stölln/Rhinow ist noch immer aus Gras und kurz

Die Piste des Flugplatzes ist auch heute nicht länger als zu Zeiten von Kallbachs Meisterleistung mit der Ilyushin II-62. Stölln/Rhinow wird heute vor allem von der lokalen Segelfluggruppe genutzt. Als Sonderlandeplatz kann er nach vorheriger Genehmigung angesteuert werden.

Jetzt hat das American Institute of Aeronautics and Astronautics AIAA den Flugplatz geehrt. «Lilienthals Durchbrüche legten den entscheidenden Grundstein für den motorisierten Flug. Seine Arbeit inspirierte die Gebrüder Wright direkt und prägte die Zukunft der Luftfahrt», sagte Präsident Daniel Hastings vergangenen Samstag (24. Mai) bei einer offiziellen Feier. Der Berufsverband für Luft- und Raumfahrttechnik der USA hat dem Flugplatz Stölln/Rhinow nun offiziell das Prädikat «ältester Flugplatz der Welt» verliehen.

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