Die Piloten einer Boeing 737 der algerischen Nationalairline visierten statt Toulouse-Blagnac den kleinen Airport Francazal an. Die Crew von Air Algérie korrigierte den Fehler erst im letzten Moment.
Eine halbe Million Menschen leben in Toulouse. Im umliegenden Département Haute-Garonne sind es 1,4 Millionen. Jeder vierzehnte von ihnen hat algerische Wurzeln. Kein Wunder also, dass Air Algérie die Stadt im Süden Frankreichs gleich von drei algerischen Flughäfen aus anfliegt.
Auch am Dienstag (12. August) nahm eine Boeing 737-800 der algerischen Nationalairline Kurs auf Toulouse. Flug AH1076 war am Morgen pünktlich in Oran gestartet und kam nach rund 1:20 Stunde Flugzeit am Ziel an. Von der Flugsicherung bekam die Crew von Air Algérie prompt die Landefreigabe für Piste 32 L.
Die Piloten visierten die Landebahn auch an. Nur nahmen sie nicht Kurs auf den Aéroport de Toulouse-Blagnac, sondern auf den südlicher gelegenen Aéroport de Toulouse Francazal, wie die Zeitung La Dépêche du Midi berichtet. Sie richteten den Jet mit dem Kennzeichen 7T-VKC bereits auf die 1800 Meter lange Landebahn 29 aus. Und sie sanken bis auf 750 Meter. Da bemerkten sie ihren Fehler.
Die Crew von Air Algérie gab wieder Schub und stieg auf 1200 Meter. Der Flugsicherung teilte sie ihr Malheur mit. Sie flog danach eine Schleife über Toulouse und steuerte dann den richtigen Flughafen an. Die Boeing 737 landete schließlich am Flughafen Toulouse-Blagnac.
Der Flughafen Toulouse-Francazal hat seit 14 Jahren keine Linienflüge mehr. Er ist heute auf die Geschäfts- und Privatfliegerei ausgerichtet. 1923 gegründet, war er einst der erste Flughafen der Stadt.