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Sportflugzeug Integral R

Das Problemkind von Aura Aero ist keines mehr - ganz offiziell

Das erste Flugzeug des 2018 gegründeten französischen Herstellers hatte einen holperigen Start - inklusive Absturz eines Prototyps. Nun hat die Easa die Integral R von Aura Aero zertifiziert.

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Der 18. Dezember 2024 markiert einen Meilenstein in der Geschichte von Aura Aero und war vielleicht ein verfrühtes Weihnachtsgeschenk. An jenem Tag erhielt der französische Hersteller endlich die Easa-Zertifizierung für die Integral R, sein zweisitziges Sportflugzeug. Damit steht der Auslieferung der ersten Exemplare nichts mehr im Weg.

Die Geschichte beginnt im August 2018. Jérémy Caussade, Fabien Raison und Wilfried, alle drei ehemalige Airbus-Ingenieure, engagieren sich gemeinsam im Verein Réplic'Air, der sich auf den Wiederaufbau historischer Flugzeuge spezialisiert hat. Während der Restaurierung einer Morane H – dem Flugzeug, mit dem 1913 die erste Mittelmeerüberquerung durchgeführt wurde – entstand die Idee, ein neues zweisitziges, französisches Kleinflugzeug zu entwickeln.

Toulouse - ein Ort mit Tradition

Das war der Startschuss für die Integral-Reihe und zugleich für Aura Aero als Hersteller. Toulouse wurde als Standort ausgewählt, da kein anderer Ort in Frankreich so reich an Luftfahrtgeschichte ist. Die Integral ist ein Kleinflugzeug in drei Varianten. Die Integral R ist für den Sport- und Kunstflug konzipiert. Die Integral S dient als Trainingsflugzeug für die Pilotenausbildung, und die Integral E ist ein elektrisch angetriebenes Flugzeug.

Die Integral R hat eine Spannweite von 8,78 Metern, ist 7,26 Metern lang und 2,23 Meter hoch.. Ihre Struktur ist speziell für intensive Kunstflugaktivitäten ausgelegt und hält Belastungen von +9 bis -9 g im Einsitzer-Modus stand. Zusätzlich sorgt ein integrierter Rettungsfallschirm für erhöhte Sicherheit.

Erstflug der Integral R im Jahr 2020

Die Reisegeschwindigkeit der Integral R von Aura Aero beträgt 180 Knoten, was etwa 335 Kilometern pro Stunde entspricht. Die Treibstofftanks fassen 175 Liter, womit knapp unter 1000 Kilometer zurückgelegt werden können. Die Zuladungskapazität gibt Aura Aero mit bis zu 330 Kilogramm, einschließlich 30 Kilogramm Gepäck, an. Angetrieben wird die Integral R von einem Lycoming IO-360-M1A-Motor, der eine Leistung von 180 PS liefert.

2020 übernahm Aura Aero das Unternehmen Air Menuiserie, das auf die Reparatur, Restaurierung und den Bau von Flugzeugstrukturen aus Holz oder Verbundwerkstoffen spezialisiert ist. Die Integral besteht aus Karbon mit strukturellen Teilen in einer Holz-Sandwich-Bauweise. Der Erstflug erfolgte im Juni 2020. Es folgte ein umfangreiches Testprogramm bis zum Tiefpunkt im Frühjahr 2022.

Absturz im April 2022 als Tiefpunkt

Am 12. April stürzte der Prototyp der Integral R mit dem Kennzeichen F-WJMK ab. Beide Testpiloten kamen dabei ums Leben. Laut dem Untersuchungsbericht der französischen Luftfahrtbehörde löste sich während einer scharfen Kurve unter einem Lastfaktor von 7g ein Bauteil des rechten Flügels, wodurch das Flugzeug unkontrollierbar wurde. Der Fallschirm, mit dem alle Flieger ausgestattet sind, wurde entfaltet neben dem Wrack gefunden.

Aura Aero überarbeitete das Flugzeug. Schließlich wurden die Flugtests 2023 mit einem zweiten Prototyp wieder aufgenommen. Nach einer vierjährigen Testkampagne am Boden und in der Luft, bei der 250 Flugstunden und 100 technische Berichte erstellt sowie über 12.000 Seiten Dokumentation produziert wurden, hat die Easa das Flugzeug zertifiziert.

Aura Aero erwartet nächste Zertifizierung 2025

Aura Aero plant die Serienproduktion der Integral R und strebt an, die ersten Flugzeuge in den kommenden Wochen auszuliefern. Ziel ist es, jährlich 15 Exemplare zu produzieren. Am 3. Dezember hob erstmals die Integral E ab. Das Schulungsflugzeug Integral S soll 2025 als nächstes Modell folgen, wenn es nach den französischen Plänen geht.

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