Wanderfalke: Zwei dieser Vögel sind bei Boeing zuhause.

Bei BoeingFalken sorgen für Flugbetrieb im 737-Max-Werk

Die Produktion der Boeing 737 Max steht still. Dennoch gibt es noch Starts und Landungen in Renton - von zwei Vögeln. Sie haben mit der Ruhe ein Problem.

Top-Jobs

Aerologic

First Officer (m/f/x) - B777 type rated

Leipzig / Halle Airport
Feste Anstellung
Aerologic GmbH
Deutschland
Vollzeit
Top jobs
logo mjet

CAMO ENGINEER m/f/d

Schwechat, Wien
Feste Anstellung
Business Aviation
MJET GmbH
Österreich
Vollzeit
Top jobs

Der Wanderfalke ist das schnellste Tier der Welt: Im Sturzflug kann er Geschwindigkeiten von mehr als 300 Kilometer pro Stunde erreichen. Wissenschaftler versuchen sogar herauszufinden, was sich Flugzeugbauer von den Tieren abgucken können.

So gesehen hat Boeing einen Vorteil. Die Ingenieure des Unternehmens können die Raubvögel nämlich beobachten, ohne dafür auch nur ihre Werkshallen in Renton zu verlassen. Schon seit vier Jahren nistet ein Paar Wanderfalken zwischen den Metallträgern unter der Hallendecke, wie jetzt die Zeitung Seattle Times berichtet.

Sie jagen drinnen und draußen

Das ist ungewöhnlich, denn normalerweise leben die Raubvögel nicht in Innenräumen. Brüten tun sie dort erst recht nicht. Die Falken bei Boeing bilden eine Ausnahme von der Regel. Im vergangenen Sommer bekamen sie sogar Nachwuchs.

Drei Junge fielen damals aus dem Nest. Zwei landeten zwischen den im Bau befindlichen 737 Max, eines in einem Aufenthaltsbereich der Mitarbeiter. Die Jungvögel überlebten, allerdings mit Läsionen. In einem Zentrum für verletzte Tiere konnten sie gesund werden und wurden dann in die Obhut von Falknern gegeben. Sie wieder in Boeings Fabrik auszusetzen, kam nicht in Frage und so wurden sie in die Natur entlassen.

Klingel als Jagdzeichen

Die beiden erwachsenen Falken leben derweil immer noch in der Flugzeugfabrik. Sie ernähren sich einerseits von Tauben und Staren, die sich in die Hallen verirren. Anderseits fliegen sie auch nach draußen zum jagen. Ein Vogelexperte vermutet, dass die Falken gelernt haben, dass eine Klingel ertönt, wenn sich die Hangartore öffnen.

Sei Jahresbeginn steht die Produktion der Boeing 737 Max in Renton jedoch still und die Tore öffnen sich viel seltener. Das ist ein Problem für die Tiere. Boeing, die Behörden und Falken-Experten sind sich einig, dass es nun auch für die beiden erwachsenen Tiere Zeit ist, die Hallen zu verlassen.

Wie fängt man Wanderfalken?

Eine Idee ist, sie in speziell errichteten Boxen auf dem Hallendach anzusiedeln. Sie könnten aber zum Beispiel auch weit weg in der Natur ausgesetzt werden. Allerdings wäre es trotzdem möglich, dass sie wieder zum Nest zurückfliegen.

Vorher stellt sich aber sowieso die Frage, wie man die Falken einfangen will. Dass die Arbeit im Boeing-Werk still steht, ist in dieser Hinsicht zwar ein riesiger Vorteil. Einfach wird des dennoch nicht, die schnellsten Tiere der Welt zu erwischen.

Mehr zum Thema

Gefiederte Passagiere: Die Falken brauchen einen eigenen Sitz.

Wenn der Sitznachbar ein Vogel ist

Weißwedelhirsch: Ein Zusammenstoß bekommt Tier und Flugzeug nicht gut.

Der Schrecken der Flugzeuge

ticker-boeing-1

Britische Wettbewerbsbehörde schaut sich Boeings Übernahme von Spirit Aerosystems an

Boeing 737 Max: Was folgt auf den Mittelstreckenjet?

Boeing prüft Triebwerke für 737-Nachfolger - und geht dabei wohl einen anderen Weg als Airbus

Video

anontov an 124 ur 82073 antonov airlines
Es war ein Coup für die ukrainische Frachtfluglinie: Ende vergangener Woche brachte Antonov Airlines eine An-124 von Kyiv nach Leipzig/Halle. Jetzt verrät das Unternehmen Details.
Timo Nowack
Timo Nowack
Airbus A380 von Lufthansa: Der Superjumbo wurde von einem Akkuschrauber gezogen.
Kann ein A380 von einem Hobbyakkuschrauber bewegt werden, ja er kann. Das zeigt ein aktueller Werbespot. Inklusive offizieller Anerkennung.
Benjamin Recklies
Benjamin Recklies
Szene aus dem Original-Werbespot von Jet 2: WUrde im Netz umgedeutet.
Der Popsong Hold My Hand wurde 2015 ein respektabler Chart-Erfolg. Doch erst ein Werbespot des britischen Ferienfliegers Jet 2 machte ihn international bekannt – ironischerweise nicht wegen des Urlaubsgefühls, sondern seiner Zweitverwertung in sozialen Medien.
Stefan Eiselin
Stefan Eiselin