Letzte Aktualisierung: um 11:25 Uhr

Konflikt

Eurowings-Flugbegleiter wollen ab Montag streiken

Der Konflikt zwischen der Eurowings-Geschäftsleitung und der Gewerkschaft UFO ist offenbar eskaliert. Die Flugbegleiter kündigen einen Streik bei der Lufthansa-Billigtochter an.

Ab Montag stehen bei der Lufthansa-Tochter Eurowings die Zeichen auf Streik. Es bleibe «keine andere Wahl» als die Arbeit niederzulegen, heißt es von der Gewerkschaft UFO. Daher könnten die Flugbegleiter ab kommenden Montag (24. Oktober) die Arbeit niederlegen. Die Arbeitskämpfe könnten jederzeit in den zwei Wochen nach Montag stattfinden, heißt es von der Gewerkschaft.

Beim Konflikt geht es seit Jahren um Arbeitsbedingungen und Bezahlung der Kabinen-Mitarbeitenden.  Der Tarifvertrag sei der schlechteste im ganzen Konzern. Außerdem fordern die Flugbegleiter eine arbeitgeberfinanzierte betriebliche Altersvorsorge und eine Erfolgsbeteiligung. Seit Jahren können Gewerkschaft und Arbeitgebervertreter sich in diesen Punkten nicht einigen. Schon seit einigen Wochen lag daher ein Streik bei Eurowings in der Luft. Verhandlungen mit der Geschäftsleitung der Airline scheiterten wiederholt. Nun scheint er unausweichlich geworden zu sein.

Management krebste zurück

Der Grund für den Entscheid: Am Vorabend hatte die Eurowings-Geschäftsführung einen eigenen Vorschlag zur Schlichtung ohne Streik wieder vom Tisch genommen. Die Begründung: UFO habe zu wenig Beweglichkeit gezeigt und man sehe nicht, wie eine Schlichtung so funktionieren solle.

UFO-Tarifvorstand Nicoley Baublies erklärte in einer Videobotschaft außerdem, dass Eurowings Versprechen, die man in Verhandlungen bei der Eurowings-Gründung gemacht habe, gebrochen habe – wie etwa, «Flieger im Ausland zu stationieren, die heimischen Fliegern Konkurrenz machen». Als Beispiel nannte er die Stationierung von Flugzeugen auf Mallorca.

Gespräche endgültig gescheitert

Der Lufthansa-Konzern spiele mit der Zukunft des Eurowings-Personals,  «obwohl er erst gestern Abend ein neues Rekordergebnis vermeldete.» Man müsse daher verkünden, dass die Gespräche endgültig gescheitert seien und habe entschieden, in den Arbeitskampf zu gehen. Auch nach den zwei Wochen behalte man sich vor, möglicherweise in den unbefristeten Arbeitskampf zu gehen. An Weihnachten werde man aber nicht streiken.

Schon jetzt läuft der Betrieb bei Eurowings alles andere als reibungslos. Im Juni startete oder landete fast jede zweite Kurzstrecken-Maschine der Lufthansa-Billigtochter mehr als 15 Minuten zu spät. Die durchschnittliche Verspätung betrug 46 Minuten. Von Juni bis September war im Schnitt gut ein Drittel aller Flüge verspätet, so das Magazin Capital.

Hier die komplette Videobotschaft: