Langsam, niedrig und leer: Ein Airbus A340-600 der deutschen Fluggesellschaft musste auf ungewöhnliche Art von Boston nach Frankfurt fliegen. Lufthansa machte den Flug ohne Passagiere aus einem ganz bestimmten Grund.
Ihr Ende ist besiegelt. Anfang des Jahres flottete Lufthansa bereits drei Airbus A340-600 aus und brachte sie ins spanische Teruel. Drei weitere Exemplare des überlangen Vierstrahlers sollen noch dieses Jahr folgen. Auch die übrigen haben keine Zukunft mehr bei Lufthansa. Dennoch sind sie noch aktiv, als wenn nichts wäre.
Der rund 16 Jahre alte A340-600 mit dem Kennzeichen D-AIHZ war in den vergangenen Wochen zu verschiedenen internationalen Destinationen im Einsatz. Es ging unter anderem nach Nairobi, Shanghai und Riyadh. Am 5. Juli startete er als Flug LH422 in Richtung Boston. Allerdings musste Lufthansa den für denselben Tag geplanten Rückflug streichen.
Der Grund war ein Vorfall in Boston. Ein Abfertigungsfahrzeug beschädigte den Rumpf der D-AIHZ, wie ein Lufthansa-Sprecher gegenüber aeroTELEGRAPH mitteilt. Aufgrund des Ausmaßes der Beschädigung musste sie am 8. Juli unter der Flugnummer LH9911 ohne Passagiere von Boston nach Frankfurt fliegen.
Dabei war etwas ungewöhnlich: Der Flug wurde auf lediglich etwa 10.000 Fuß oder rund 3000 Metern Flughöhe durchgeführt, wie der Sprecher weiter erklärte. Offenbar war der Schaden so groß, dass der Airbus A340 ohne aktive Druckkabine nach Hause fliegen musste. Das ist nur auf solch niedriger Höhe möglich.
Der A340-600 landete am 8. Juli nach 10 Stunden und 36 Minuten um 22:19 Uhr Ortszeit in Frankfurt und benötigte damit fast vier Stunden mehr als ein normaler Flug von Boston zum größten deutschen Flughafen. Laut Daten des Flugverfolgungsdienstes Airnav Radar lag die Durchschnittsgeschwindigkeit bei etwa 570 Kilometern pro Stunde.
Ob es das Ende für die D-AIHZ bedeutet, verrät Lufthansa nicht. Ende Mai war bei Air New Zealand etwas Ähnliches passiert. Eine Boeing 777 musste in geringer Höhe von Australien nach Auckland fliegen.