Violeta Bulc weiß, dass sie nun gefordert ist. Vergangenen Dezember hatte die EU-Verkehrskommissarin eine Luftfahrtstrategie für Europa vorgestellt. Mit einem Bündel von Maßnahmen sollen Regeln und Abläufe vereinfacht, die Kosten für die Branche massiv gesenkt und so die Konkurrenzfähigkeit verbessert werden. «2016 gehen wir an die Umsetzung», so Bulc am Donnerstag (21. Januar) beim Europäischen Luftfahrtgipfel im Amsterdam. «Ich werde liefern. Aber ich erwarte auch von Ihnen, dass Sie Ihre Arbeit machen», so die Politikerin an die Adresse der Vertreter von Fluggesellschaften und Flughäfen.
Luftfahrt schafft Jobs
«Die Strategie der EU-Kommission geht aber die richtigen Punkte an», meint O'Leary. Ob wirklich etwas getan werde, müsse sich allerdings erst zeigen. «Wir wissen, dass Frau Bulc reden kann», so der Ryanair-Lenker. Aber es müsse nun eben schnell und konkret etwas geschehen. «In den kommenden fünf bis sechs Monaten.»
Bulc ist durchaus offen für die Anliegen der Branche, ja sie unterstützt sie sogar. «Die Luftfahrtbranche schafft Jobs, sie bringt Wachstum und sie verbindet abgelegene Regionen in Europa», so die Politikerin. Aber es brauche nun Inputs, Vorschläge und Versprechen der Fluggesellschaften. «Ich brauche Sie an Bord», meinte Bulc an die Adresse der Airlinemanager.
Fortschritt bei den Arbeitsrechten
Auch Bulc ist sich aber bewusst, dass es nicht einfach wird. Die Schwierigkeit sei es, auch die nationalen Regierungen zu überzeugen. Und das gehe nur mit der Unterstützung der Fluggesellschaften. Sie weiß auch, dass einfachere Flugsicherung, tiefere Flughafengebühren nur dann von den Politikern durchgewunken werden, wenn es anderswo Fortschritte gibt. Sie fordert die Airlines auf, bei der Reformierung der Passagierrechte, der Reduktion der Emissionen und der Sicherung von Arbeitsvorschriften mitzumachen. «Ich brauche sie da.»
EU will Airlines helfen, stellt aber Forderung
EU-Verkehrskommisarin Violeta Bulc: Sie ist bereit zu handeln.