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Weiterhin Verluste

Etihad will Boeing 777X nicht mehr oder zumindest später

Etihad Airways schreibt immer noch Milliardenverluste. Und das könnte die Flugzeugbauer einige Orders kosten. Zuerst wackelt eine Bestellung bei Boeing.

Bei Etihad drückt man es PR-mäßig vorteilhaft aus: Man reduziere die Verluste, teilte die Fluggesellschaft am Donnerstag (14. Juni) in einer Medienmitteilung offiziell mit. Doch das heißt auch: Sie steckt immer noch in den roten Zahlen. 1,52 Milliarden Dollar betrug das Minus 2017. Im Jahr davor waren es noch fast zwei Milliarden gewesen.

Der Riesenverlust 2016 hatte die Airline bewogen, ihre Strategie zu überdenken und die Kosten massiv zu senken. Laut dem neuesten Geschäftsbericht verminderte Etihad die Kosten im letzten Geschäftsjahr um 7,3 Prozent, obwohl teureres Kerosin mit über 330 Millionen zu Buche schlug. Das Sparen soll dennoch weiter gehen.

Nur «erste Schritte»

Das seien erst «solide erste Schritte, unser Unternehmen in eine nachhaltige Zukunft zu bringen», ließ sich Etihad-Gruppenchef Tony Douglas  zitieren. Und das wirkt sich wohl auch auf die Flottenplanung der Golfairline aus. Wie vier verschiedene Quellen der Nachrichtenagentur Reuters berichten, überdenkt die Fluggesellschaft ihre Order für Boeings neuesten Langstreckenjet, die 777X.

Insgesamt hatte die Fluglinie im Jahr 2013 17 Boeing 777-9 und acht 777-8 bestellt. Etihad möchte laut dem Bericht die Orders nun entweder annullieren oder zumindest durchsetzen, dass die Jets später ausgeliefert werden. Die Airline sei sogar bereit, die dabei fällig werdenden Strafen zu zahlen. Eine Bestätigung seitens Boeing oder Etihad gibt es dazu nicht. Schon früher war bekannt geworden, dass Etihad alle offenen Bestellungen überdenkt.

Offene Bestellungen auch bei Airbus

Aktuell hat Etihad Airways Bestellungen für 62 Airbus A350, 26 A320 Neo offen. Bei Boeing sind noch Aufträge für 52 787 Dreamliner, 25 777 und 1 777 F offen. Insgesamt geht es also um 166 Flieger.