Die Fabrik von Emirates Bustanica liegt gleich beim Al Maktoum International Airport.

Die Fabrik von Emirates Bustanica liegt gleich beim Al Maktoum International Airport.

aeroTELEGRAPH

Vertikale Farm Emirates Bustanica

Die computergesteuerte Salat- und Kräuter-Oase von Emirates

In Dubai steht die größte vertikale Farm der Welt. Sie produziert Salate, Gemüse und Kräuter mit wenig Wasser-, Platz- und Energiebedarf. Ein Besuch bei Bustanica, die mitten in Dubai Grünzeug für Emirates und andere Airlines anbaut.

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Die Wüste lebt. Dank viel Beton, Glas, Stahl, noch mehr Arbeitskraft - und vor allem auch sehr viel Wasser. Rund 550 Liter verbraucht jeder Mensch in Dubai pro Tag. Damit gehört das Emirat zu den Ländern mit dem höchsten Pro-Kopf-Verbauch an Wasser der Welt.

«Auch wir brauchen Wasser», sagt Feras Soufi. Doch entscheidend sei viel mehr, darauf zu schauen, wie viel Wasser sein Unternehmen spare. «Um ein Kilogramm Salat zu produzieren, werden bei der traditionellen Methode rund 317 Liter Wasser benötigt», sagt der Generaldirektor von Emirates Bustanica. «Wir verbrauchen nur 15 bis 17 Liter.»

Tag und Nacht werden automatisch gesteuert

Soufi ist Chef von Emirates Bustanica, der weltgrößten vertikalen Farm. Gleich neben dem Al Maktoum International oder Dubai World Central Airport steht die Fabrik. In ihr wird auf 10.000 Quadratmetern und auf mehreren Stockwerken nicht nur Salat angebaut, sondern auch Grünkohl, Spinat, Essblumen oder Kräuter. «Wir haben aber auch schon Erdbeeren produziert», so Soufi im Gespräch mit aeroTELEGRAPH. Die Produkte werden unter anderem an Bord der Flugzeuge von Emirates serviert.

Vertikale Farmen sind eine Art Landwirtschaftsfabriken. Die Produkte werden ohne Erde industriell in Regalen auf mehreren Stockwerken angebaut. Computer steuern alles - von der Bewässerung bis hin zur Nährstoffzugabe und der Belichtung. Die Grundlagen dafür stammen aus jahrelanger wissenschaftlicher Forschung, in der eruiert wurde, welche Mengen ideal für das Wachstum und für die Qualität sind. «Wir steuern hier auch Tag und Nacht automatisch und auf Basis wissenschaftlicher Erkenntnisse», erklärt Soufi.

Weniger Wasser, weniger Energie, weniger Platz

Das hat verschiedene Vorteile. Nicht nur der Wasserbedarf ist geringer, es braucht dadurch auch weniger Elektrizität. Denn in Dubai kommt das Wasser, mit dem Pflanzen bewässert werden, ausschließlich aus Entsalzungsanlagen, die viel Strom fressen. Vertikale Landwirtschaft braucht zudem deutlich weniger Platz. «Was wir hier auf 10.000 Quadratmetern anbauen, würde 470.000 Quadratmeter Felder beanspruchen», sagt Soufi.

Salate bei Emirates Bustanica: Gleichmäßiges Wachstum. Bild: aeroTELEGRAPH

Und noch etwas sei wichtig, so der Manager. «Unsere Produkte sind essbereit. Man muss sie nicht waschen und putzen», sagt er. Das spare nochmals Wasser und verringere Lebensmittelabfälle. Zudem enthalten die Salate, das Gemüse und die Kräuter weder Chemikalien noch Herbizide oder Pestizide.

Schnelleres Wachstum, mehr Ernten

Mit einem Vorurteil räumt Soufi auf: «Unsere Salate und unser Kohl schmecken genauso wie aus traditioneller Landwirtschaft.» Die Nährstoffe seien verantwortlich für den Geschmack, und die würden bei Emirates Bustanica nach genauen Vorgaben absolut präzise hinzugegeben. Dadurch gibt es auch keine Unterschiede zwischen den einzelnen Pflanzen.

Vertikale Farmen haben aber auch wirtschaftliche Vorteile. Die Gewächse wachsen deutlich schneller als in der traditionellen Landwirtschaft. «Wir können drei Mal in zwei Monaten ernten», erzählt Soufi. Das erste Mal vier Wochen nach der Saat, danach nach sechs und acht Wochen. Allerdings ist im Gegenzug der Persoanaufwand relativ hoch.

«Wir werden laufend effizienter»

Mit seinen rund 100 Mitarbeitenden produziert Emirates Bustanica drei Tonnen Grünzeug täglich. Emirates Flight Catering, die seit Februar auch Eigentümerin des 2022 gegründeten Unternehmens ist, übernimmt rund die Hälfte davon. Der Rest geht an Großverteiler oder Hotels in Dubai.

Soufi ist überzeugt, dass Emirates Bustanica die Produktion noch ausweiten kann. «Wir werden laufend effizienter», sagt er. Und vielleicht werde man deshalb in Zukunft vielleicht sogar Salat, Kohl oder Kräuter von Dubai aus in den ganzen Nahen Osten, nach Europa oder sogar in die USA exportieren.

In der oben stehenden Bildergalerie sehen Sie die Bilder von der Produktion bei Emirates Bustanica. Ein Klick aufs Foto öffnet die Galerie im Großformat.

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