Israelisches Kind am Purim-Fest: El Als Piloten sind unzufrieden.

FlugstreichungenEl Al streitet sich mit den Piloten

Die israelische Nationalairline muss dieser Tage einige Flüge streichen. Der Grund: Piloten fürchten um ihre Arbeitsbedingungen und boykottieren den Betrieb von El Al.

Top-Jobs

Aerologic

First Officer (m/f/x) - B777 type rated

Leipzig / Halle Airport
Feste Anstellung
Aerologic GmbH
Deutschland
Vollzeit
Top jobs
logo mjet

CAMO ENGINEER m/f/d

Schwechat, Wien
Feste Anstellung
Business Aviation
MJET GmbH
Österreich
Vollzeit
Top jobs

Gleich zwei Flüge der israelischen Nationalairline El Al fielen in den vergangenen Tagen aus demselben Grund aus. Es gab keine Piloten, welche die Flugzeuge ans Ziel hätten bringen können. Ein Flug nach New York und einer nach Peking mussten annulliert werden. Und in den nächsten Wochen könnte es noch auf einigen weiteren Flügen zum gleichen Szenario kommen. Schuld ist ein Zwist zwischen Airline und Piloten.

Der Grund, weshalb die Piloten und die Airline sich streiten: die so genannte Flight Time Limitation. Diese Regeln, die in der EU, den USA und eben auch Israel gelten, beschränken die Wochenarbeitszeit von Piloten auf 60 Stunden. Im Monat dürfen sie höchstens 190 Stunden arbeiten, im Jahr 1000. Die Zeiten schließen auch den Weg zur Arbeit und die Flugvorbereitung mit ein.

Gratis-Business-Flüge verlangt

Den Piloten von El Al passt das nicht, weil sie in den vergangenen Jahren laut einem Bericht der Zeitung Haaretz  ihr Gehalt durch Überstunden aufbessern konnten. Diese wurden besser bezahlt als reguläre Arbeitsstunden. Im Schnitt sind es offenbar 75 Stunden im Monat pro Pilot. Das ist laut den neuen Regeln nicht mehr möglich.

Laut dem Bericht gab es aus diesem Grund in den vergangenen Monaten Gespräche über die Bezahlung der Cockpitcrews. Doch zu einer Einigung kam es nicht – weshalb die Piloten in der Folge beschlossen, sich ihr Geld durch die Business-Rückflüge wieder hereinzuholen. Das heißt: Sie verlangten, dass sie auf einer Langstrecke nur den Hinflug absolvieren müssen und zurück in der Premium-Klasse fliegen, während eine andere Crew im Cockpit sitzt. Das kostet die Airline Geld, weil sie so potenzielle bezahlte Sitze gratis vergibt. Wegen des chronischen Personalmangels musste El Al aber darauf eingehen.

Lange schwelender Konflikt

Der Konflikt zieht sich schon länger hin. Bislang sollen die Piloten laut Haaretz ihre Arbeitgeberin El Al aber erfolgreich erpresst haben. So drohten sie mit Protesten, sollten die Business-Flüge nicht gewährt werden. Dieses Spiel macht das Management unter Vorstandsvorsitzendem David Maimon nun aber nicht mehr mit – und geht das Risiko ein, Tausende Schekel an Kosten für ausgefallene Flüge anzuhäufen – wie eben die nach New York und Peking.

Offenbar macht das Management auch Stimmung gegen die Piloten und veröffentlichte ein Pamphlet, in dem der Lohn der Crews dargelegt wurde. Mit 80.000 Schekel im Monat (rund 19.200 Euro) liegt das Durchschnittsgehalt der Piloten acht Mal höher als das im ganzen Land. El Al hofft, so die Stimmung gegen die Piloten zu drehen.

Mehr zum Thema

Abbruch der Verhandlungen: Lufthansa-Piloten wieder streikbereit

Pilot von Easyjet: Angst vor Übermüdung.

Bei Easyjet stehen die Zeichen auf Streik

Lufthansa Cargo rechnet mit Wachstum und setzt auf Asien

Lufthansa Cargo rechnet mit Wachstum und setzt auf Asien

Platz 10: Moskau - St.Petersburg. 117 Flüge pro Tag.

Die zehn verkehrsreichsten Routen der Welt

Video

anontov an 124 ur 82073 antonov airlines
Es war ein Coup für die ukrainische Frachtfluglinie: Ende vergangener Woche brachte Antonov Airlines eine An-124 von Kyiv nach Leipzig/Halle. Jetzt verrät das Unternehmen Details.
Timo Nowack
Timo Nowack
Airbus A380 von Lufthansa: Der Superjumbo wurde von einem Akkuschrauber gezogen.
Kann ein A380 von einem Hobbyakkuschrauber bewegt werden, ja er kann. Das zeigt ein aktueller Werbespot. Inklusive offizieller Anerkennung.
Benjamin Recklies
Benjamin Recklies
Szene aus dem Original-Werbespot von Jet 2: WUrde im Netz umgedeutet.
Der Popsong Hold My Hand wurde 2015 ein respektabler Chart-Erfolg. Doch erst ein Werbespot des britischen Ferienfliegers Jet 2 machte ihn international bekannt – ironischerweise nicht wegen des Urlaubsgefühls, sondern seiner Zweitverwertung in sozialen Medien.
Stefan Eiselin
Stefan Eiselin