Berechnungen der FAAEin Boeing-737-Max-Absturz alle drei Jahre

Nach dem Absturz der ersten Boeing 737 Max stellte die Luftfahrtbehörde der USA Berechnungen an. Sie erwartete alle drei Jahre einen Crash wegen der Flugsteuerungssoftware MCAS.

Top-Jobs

Aero-Dienst

Fluggerätmechaniker (w/m/d) als Prüfer / Certifying Staff (m/w/d) EASA Part 66 CAT B1 und/oder B2 für Pilatus

Feste Anstellung
Luftfahrt
Aero-Dienst GmbH
Deutschland
Vollzeit
Top jobs
Aero-Dienst

Fluggerätmechaniker (w/m/d) als Prüfer / Certifying Staff (w/m/d) EASA Part 66 CAT B1 und/oder B2 für Challenger 650

Feste Anstellung
Luftfahrt
Aero-Dienst GmbH
Deutschland
Vollzeit
Top jobs
.

Verkehrsleiter vom Dienst (m/w/d)

Memmingen
Feste Anstellung
Flughafen Memmingen GmbH
Deutschland
Vollzeit
Top jobs

Ist es der Ford-Pinto-Moment der Federal Aviation Administration? 1970 brachte der amerikanische Autobauer einen Mittelklassewagen auf den Markt, der eine Schwäche hatte. Sein Tank fing bei Auffahrunfällen schnell Feuer. Ford entschloss sich, den Mangel nicht zu beheben, da das teurer gewesen wäre, als die Entschädigungsforderungen von Verunfallten oder ihrer Hinterbliebenen zu bezahlen.

Die Experten der Luftfahrtbehörde der USA haben nach dem Absturz von Lion-Air-Flug JT610 eine Wahrscheinlichkeitsrechnung gemacht. Sie berechneten, wie wahrscheinlich ein neuer Unfall mit einer Boeing 737 Max ist. Und sie kamen auf die Zahl von 15,373 Abstürzen über die gesamte Lebensdauer des Flugzeugmodells von 45 Jahren, die durch den Mangel des sogenannten Maneuvering Characteristics Augmentation System MCAS ausgelöst würden.

Gegen Grounding entschieden

Die Berechnung habe die Federal Aviation Administration FAA kurz nach dem Crash der ersten Boeing 737 Max angestellt, erklärte Peter DeFazio, Vorsitzender des Verkehrskomitees des Repräsentantenhauses bei einer Anhörung am Mittwoch (12. Dezember). Die Experten glaubten also, es brauche kein unmittelbares Grounding, da ein Absturz wegen der Flugsteuerungssoftware theoretisch nur alle drei Jahre passieren sollte.

Sie täuschten sich bekanntlich. Nur fünf Monate später stürzte eine Boeing 737 Max von Ethiopian Airlines ab. DeFazio kritisierte bei der Anhörung scharf: «Trotz eigener Berechnungen würfelte die FAA um die Sicherheit der Reisenden und ließ die 737 Max weiter fliegen, bis Boeing die MCAS-Software überarbeiten konnte», so der einflussreiche Politiker.

Boeing-Aussagen ohne Bedeutung

Bei ihren Berechnungen haben Experten der FAA gemäß DeFazio unterstellt, dass die Piloten in 99 von 100 Fällen mit den Schwierigkeiten umgehen können, die durch den Fehler des MCAS auftreten können. Simulatortests haben im Frühjahr ergeben, dass der Cockpitcrew nur 40 Sekunden blieb, um eine Katastrophe zu verhindern. Bei der Anhörung zögerte FAA-Chef Stephen Dickson denn auch keine Sekunde. Ja, es sei ein Fehler gewesen, die Boeing 737 Max weiter fliegen zu lassen.

Dickson ist erst seit im August im Amt. Er machte auch klar, dass die Aussagen von Boeing, man hoffe im Dezember wieder 737 Max ausliefern und im Januar wieder fliegen zu können, für seine Behörde keinerlei Bedeutung hätten. Man lasse das Modell erst wieder zu, wenn es absolut sicher sei.

Mehr zum Thema

Boeing 737 Max von Lion Air: Ungeschulte Piloten hatten schlechte Karten.

40 Sekunden, um die Katastrophe zu verhindern

Tui will Ende April wieder Boeing 737 Max fliegen

Tui will Ende April wieder Boeing 737 Max fliegen

Modell der 737 Max: Die echten Flieger bleiben am Boden.

Experte fordert Boeing 737 Max ohne MCAS

ticker-boeing-1

Boeing startet virtuelles Trainingssystem für Pilotinnen und Piloten

Video

beond a319 red sea intermational airport
Der Red Sea International Airport in Saudi-Arabien hat durch Beond seine erste direkte Anbindung an Europa erhalten. Über den Flughafen sollen vor allem Luxus-Touristinnen und -Touristen ans Rote Meer reisen. Er hat einige Besonderheiten.
Benjamin Recklies
Benjamin Recklies
seattle delta alaska
Auf einer Blaubeerfarm im US-Bundesstaat Washington wurde vor zwei Wochen ein Leck an einer Pipeline entdeckt. Eine Lösung gibt es noch nicht. Und das spüren auf die Fluggesellschaften am Seattle-Tacoma International Airport.
Timo Nowack
Timo Nowack
flughafen koeln bonn vorfeld
Es sind absurde Versuche, noch ins Flugzeug zu gelangen: Am Wochenende hat es am Airport Köln/Bonn einen zweiten Vorfall gegeben, bei dem Reisende aufs Vorfeld rannten.
Timo Nowack
Timo Nowack