Eine Iljuschin Il-62 von Interflug: Die Unglücksmaschine war erst zwei Jahre vor dem Absturz als erste Il-62 in den Dienst von Interflug gestellt worden.

Absturz einer Il-62 von InterflugDie Tragödie von Königs Wusterhausen

Am 14. August 1972 stürzte eine Maschine der DDR-Airline Interflug in Brandenburg ab. Alle 156 Personen an Bord starben. Es war die schwerste Luftfahrtkatastrophe auf deutschem Boden.

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Der 14. August 1972 war ein schwüler Sommertag. In der DDR waren Sommerferien, 148 Menschen wollten mit Interflug in den Badeurlaub nach Bulgarien fliegen. Doch es kam anders: Kurz nach dem Start in Berlin bemerkte die Besatzung der Iljuschin Il-62 Probleme mit der Trimmung des Höhenleitwerks. Nach Absprache mit der Flugsicherung kehrte die Maschine um.

Doch im Sinkflug löste sich das Heck mit Höhen- und Seitenleitwerk vom Flugzeug. Die Maschine stürzte zwischen Königs Wusterhausen und dem Ortsteil Neue Mühle in einem Waldstück ab. Alle 156 Menschen an Bord, darunter acht Crewmitglieder, starben.

Starke Verbrennungen

Am Unglücksort bot sich den Rettungskräften ein Bild des Schreckens: Die meisten Toten befanden sich im Rumpf des Flugzeuges und waren bis zur Unkenntlichkeit verbrannt. Andere waren aus dem Flugzeug herausgeschleudert worden, erinnern sich Augenzeugen. Die Identifizierung war für die Rechtsmediziner schwierig: «Für eine so große Zahl von Leichen und Leichenteilen wie nach dem Flugzeugabsturz wie bei Königs Wusterhausen fehlten spezielle Transportfahrzeuge, ebenso geeignete Räume für die Lagerung mit Licht, Belüftung, Kühlung und wenigstens minimalen hygienischen Verhältnissen», berichtete Gunter Geserick, Ex-Chef des Gerichtsmedizinischen Instituts der Charité, in dem Buch «Endstation Tod».

Die Angehörigen erfuhren von alledem damals nur sehr wenig. «Der Staat hat uns nie eine Erklärung gegeben», schildern Angehörige in der Dokumentation «Der Todesflug der Il 62» vom Mitteldeutschen Rundfunk MDR. Dabei hatten Experten die Ursache der Katastrophe schnell gefunden: Ein Konstruktionsfehler hatte dazu geführt, dass es im Heck zu einem Kurzschluss kam. Das leicht entzündliche Enteisungsmittel dort ging in Flammen auf, doch die Besatzung merkte den Brand nicht, weil es im Heckteil keine Brandmelder gab. Das Heckteil löste sich schließlich zusammen mit dem Höhenleitwerk vom Rumpf, die Maschine stürzte aus mehreren Hundert Metern Höhe ab.

Ost-Berlin wollte keinen Ärger

Doch das drang nicht an die Öffentlichkeit. Die DDR-Führung wollte sich nicht mit den Genossen aus der Sowjetunion anlegen, die die Maschine konstruiert hatten. Allerdings wurden infolge der Erkenntnisse die Maschinen technisch verändert: Brandmelder wurden auch im Heck eingebaut, ebenso wie ein Sichtfenster. Zudem wurden zusätzliche Wartungen eingeführt.

In der DDR kam das Gerücht auf, die Maschine sei beim Durchfliegen einer selbst verursachten Treibstoffwolke explodiert. Schließlich hatte die Maschine Kerosin abgelassen, bevor sie in Richtung Berlin zurückflog, um eine Überlastung zu vermeiden. Erst mit dem Fall der Mauer kam schließlich die wahre Ursache der Katastrophe ans Licht.

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