Eine Iljuschin Il-62 von Interflug: Die Unglücksmaschine war erst zwei Jahre vor dem Absturz als erste Il-62 in den Dienst von Interflug gestellt worden.

Eine Iljuschin Il-62 von Interflug: Die Unglücksmaschine war erst zwei Jahre vor dem Absturz als erste Il-62 in den Dienst von Interflug gestellt worden.

Felix Goetting/Wikimedia/CC

Absturz einer Il-62 von Interflug

Die Tragödie von Königs Wusterhausen

Am 14. August 1972 stürzte eine Maschine der DDR-Airline Interflug in Brandenburg ab. Alle 156 Personen an Bord starben. Es war die schwerste Luftfahrtkatastrophe auf deutschem Boden.

Top-Jobs

Zimex logo

Administrator AVOR & CAMO

Vollzeit
Zimex Aviation Ltd.
Flugoperationen
Feste Anstellung
Top jobs
Altenrhein
Schweiz
Kasaero Logo

Kaufmännische Leitung und Unternehmensorganisation

Vollzeit
Kasaero GmbH
Luftfahrt
Feste Anstellung
Top jobs
Böblingen
Deutschland
Aero-Dienst

Fluggerätemechaniker (m/w/d) als Prüfer / Certifying Staff (m/w/d) EASA Part 66 CAT B1 und/oder B2 für Dornier 328

Feste Anstellung
Aircraft Management
Aero-Dienst GmbH
Deutschland
Vollzeit
Top jobs
Smartline

First Officer Cessna 525 (m/f/d)

Vollzeit
Smartline Luftfahrt GmbH
Aircraft Management
Feste Anstellung
Top jobs
Airport St. Gallen Altenrhein
Österreich

Der 14. August 1972 war ein schwüler Sommertag. In der DDR waren Sommerferien, 148 Menschen wollten mit Interflug in den Badeurlaub nach Bulgarien fliegen. Doch es kam anders: Kurz nach dem Start in Berlin bemerkte die Besatzung der Iljuschin Il-62 Probleme mit der Trimmung des Höhenleitwerks. Nach Absprache mit der Flugsicherung kehrte die Maschine um.

Doch im Sinkflug löste sich das Heck mit Höhen- und Seitenleitwerk vom Flugzeug. Die Maschine stürzte zwischen Königs Wusterhausen und dem Ortsteil Neue Mühle in einem Waldstück ab. Alle 156 Menschen an Bord, darunter acht Crewmitglieder, starben.

Starke Verbrennungen

Am Unglücksort bot sich den Rettungskräften ein Bild des Schreckens: Die meisten Toten befanden sich im Rumpf des Flugzeuges und waren bis zur Unkenntlichkeit verbrannt. Andere waren aus dem Flugzeug herausgeschleudert worden, erinnern sich Augenzeugen. Die Identifizierung war für die Rechtsmediziner schwierig: «Für eine so große Zahl von Leichen und Leichenteilen wie nach dem Flugzeugabsturz wie bei Königs Wusterhausen fehlten spezielle Transportfahrzeuge, ebenso geeignete Räume für die Lagerung mit Licht, Belüftung, Kühlung und wenigstens minimalen hygienischen Verhältnissen», berichtete Gunter Geserick, Ex-Chef des Gerichtsmedizinischen Instituts der Charité, in dem Buch «Endstation Tod».

Die Angehörigen erfuhren von alledem damals nur sehr wenig. «Der Staat hat uns nie eine Erklärung gegeben», schildern Angehörige in der Dokumentation «Der Todesflug der Il 62» vom Mitteldeutschen Rundfunk MDR. Dabei hatten Experten die Ursache der Katastrophe schnell gefunden: Ein Konstruktionsfehler hatte dazu geführt, dass es im Heck zu einem Kurzschluss kam. Das leicht entzündliche Enteisungsmittel dort ging in Flammen auf, doch die Besatzung merkte den Brand nicht, weil es im Heckteil keine Brandmelder gab. Das Heckteil löste sich schließlich zusammen mit dem Höhenleitwerk vom Rumpf, die Maschine stürzte aus mehreren Hundert Metern Höhe ab.

Ost-Berlin wollte keinen Ärger

Doch das drang nicht an die Öffentlichkeit. Die DDR-Führung wollte sich nicht mit den Genossen aus der Sowjetunion anlegen, die die Maschine konstruiert hatten. Allerdings wurden infolge der Erkenntnisse die Maschinen technisch verändert: Brandmelder wurden auch im Heck eingebaut, ebenso wie ein Sichtfenster. Zudem wurden zusätzliche Wartungen eingeführt.

In der DDR kam das Gerücht auf, die Maschine sei beim Durchfliegen einer selbst verursachten Treibstoffwolke explodiert. Schließlich hatte die Maschine Kerosin abgelassen, bevor sie in Richtung Berlin zurückflog, um eine Überlastung zu vermeiden. Erst mit dem Fall der Mauer kam schließlich die wahre Ursache der Katastrophe ans Licht.

Mehr zum Thema

ticker-deutschland

BDL: Dezentrale Strecken abseits der Drehkreuze Frankfurt und München stagnieren weiterhin

ticker-eu-europaeische-union

Reform der EU-Fluggastrechte scheitert an Deutschland und Spanien

Der Flugplatz Stölln/Rhinow: Unscheinbar, aber geschichtsträchtig.

Deutscher Flugplatz ist nun offiziell der älteste der Welt

Boeing Dormagen

Von Schrauben bis zu Tragflächenteilen: Boeing liefert Ersatzteile jetzt aus Nordrhein-Westfalen

Video

Der heikle Moment: Die Boeing 737 berührt mit dem Triebwerk fast die Piste.
Bei garstigem Wetter landete eine Boeing 737 der indonesischen Fluggesellschaft in Jakarta. Dabei berührte der Jet von Batik Air mit dem Triebwerk fast die Landebahn.
Stefan Eiselin
Stefan Eiselin
Airbus A321 XLR von Qantas: Hat seine lange Reise gestartet
Die australische Fluggesellschaft hat ihren ersten Airbus A321 XLR übernommen. Und sie bringt ihn mit einem Flug in ihre Heimat, der gleich für einen neuen Rekord sorgt. Qantas will mit dem neuen Modell neue Strecken eröffnen.
Laura Frommberg
Laura Frommberg
Der Sturzflug der Boeing 737 von China Eastern: Wohl absichtlich herbeigeführt.
Im Jahr 2022 stürzte eine Boeing 737 auf einem Inlandsflug auf mysteriöse Weise ab. Bis heute gibt es keinen Abschlussbericht zum Unglück von China Eastern. Und die chinesische Luftfahrtbehörde wird diesen auch nicht veröffentlichen.
Stefan Eiselin
Stefan Eiselin