<p class="news-img-caption">Austrian Airlines nutzt sowohl Boeing 777 als auch Boeing 767 für ihre Hilfsflüge.</p>

Austrian AirlinesDie Hilfsflieger

In einer Blitzaktion haben vergangene Woche das Außenministerium, das Bundesheer und die AUA Flüge nach China auf die Beine gestellt, um dringend benötigte Schutzgüter nach Österreich zu bringen. Michael Csoklich hat mit Beteiligten gesprochen.

Top-Jobs

.

Verkehrsleiter vom Dienst (m/w/d)

Memmingen
Feste Anstellung
Flughafen Memmingen GmbH
Deutschland
Vollzeit
Top jobs
skyside logo 2

Captain for Falcon 2000 EX EASy or LX (S)

Skyside Aviation
Business Aviation
Feste Anstellung
Österreich
Vollzeit
Top jobs
.

Ausbildung zum Apron Controller (m/w/d) am Flughafen Frankfurt

Frankfrut
Vorfeldkontrolle
FRA-Vorfeldkontrolle GmbH
Deutschland
Vollzeit
Top jobs

Es ist ungewöhnlich still am Flughafen Wien, wo ich den Chef der AUA-Langstreckenflotte in gebührlichem Abstand treffe. Ulrich Sedlaczek ist seit 35 Jahren bei Austrian Airlines, ein alter Hase, sozusagen. Jetzt, wo die AUA stillsteht, widmet er sich den Hilfsflügen, den Rückholungsflügen und dass die Piloten qualifiziert bleiben. Dass es gelungen ist, nach China fliegen zu dürfen, um Schutzmaterial nach Österreich und Südtirol zu holen, bezeichnet Sedlaczek als «diplomatisches Meisterstück» des Außenministeriums in Zusammenarbeit mit den chinesischen Behörden. Denn es bedürfe schon des Zusammenspiels vieler Zahnräder, um in Zeiten von Corona die Überflugs-, Lande- und Aufenthaltsgenehmigung zu erhalten.

Beim ersten Frachtflug vergangenes Wochenende nach Xiamen flog er selbst, «um Erfahrungen zu sammeln», wie er sagt. Fünf Stunden hat die Einreise gedauert, vom Abstellen des Flugzeugs bis zum Hotel. Mit drei Mal Temperatur messen, mit Masken und dem Ausfüllen von vielen Formularen. Übernachten durfte die Crew nicht im gebuchten Hotel, sie musste ins Quarantänehotel, «wo es in den Zimmern nach viel Desinfektionsmittel gerochen hat». «Wichtig war, dass alle Vorschriften für Ruhe- und Aufenthaltszeiten eingehalten werden konnten und damit eine sichere Flugdurchführung möglich war.» Bei den nächsten Flügen dauerte das Procedere schon deutlich kürzer.

Sedlaczek spricht, wie auch das Bundesheer, von einer Luftbrücke, um Schutzmaterial einzufliegen. Schutzanzüge, Schutzmasken, Desinfektionsmittel werden zu einem guten Teil in China und Malaysia produziert, dementsprechend gehen die Flüge nach Xiamen, Shanghai und Penang. Zuständig für Organisation und Logistik ist das Bundesheer. «Geflogen wird so lange», sagt Dieter Kandlhofer, Generalsekretär im Verteidigungsministerium, «bis alle Güter, die wir brauchen in Österreich sind.» Um bei einem Flug mehr Fracht an Bord nehmen zu können, werde auch überlegt, die Sitze auszubauen. Denn das Problem sei bei der Schutzausrüstung nicht das Gewicht, sondern das Volumen.

Wer bezahlt die Flüge? Da gebe es Verträge, sagt Kandlhofer, zwischen AUA, Rotem Kreuz und dem Wirtschaftsministerium. Mit Ausnahme der Lieferung nach Südtirol zahlt also alles die Republik.

Die Besatzungen für diese Flüge melden sich freiwillig. Von 160 Boeing 777 Piloten sind es 80. Wer wohin fliegt, hängt von der Erfahrung ebenso ab wie davon, ob Lizenz und Qualifikation erhalten werden müssen. Denn sobald die AUA wieder fliegen kann, will Sedlaczek auf möglichst viele Piloten zurückgreifen können. Geflogen wird in gleichbleibenden Dreierteams. Falls es eine Erkrankung gibt, fällt so nur eines der Teams aus.

«Es ist eine interessante Erfahrung, nach China zu fliegen, wo alles mit Corona begonnen hat», meint Sedlaczek. Angst vor einer Ansteckung hat er nicht. «Wir reisen mit ausreichend Schutzmaterial, tragen während des gesamten Stops Masken, halten die ein bis zwei Meter Distanz ein und reden mit niemanden länger als 15 Minuten face to face. Da sollte nichts passieren.» Und er ergänzt: Wäre eine Gefährdung gegeben, würde man die Crews nicht hinschicken.

Möglich sei die ganze Aktion durch einen faszinierenden Teamgeist, ist Sedlaczek begeistert. Innerhalb der AUA, zwischen den Ministerien und allen Beteiligten. Er sei froh, helfen zu können, in der ersten Reihe sieht er aber andere. Ärzte, Pflegepersonal, alle in den Supermärkten und viele andere. «Ich sehe mich als kleines Rad, aber in einer globalen Maschine, ohne die die Hilfsmaßnahme gar nicht möglich wäre», sagt Ulrich Sedlaczek.

Mehr zum Thema

ticker-austrian

Austrian Airlines reagiert auf Wizz- und Ryanair-Abbau mit sieben neuen Zielen im Sommer 2026

ticker-austrian

Friedenslicht aus Bethlehem mit Austrian Airlines in Wien eingetroffen

Airbus A320 von Austrian Airlines: Die Fluglinie will die Wizz Air- und Ryanair-Lücke schließen.

Austrian Airlines baut aus und holt sich dafür zwei zusätzliche Airbus A220 von Air Baltic

ticker-austrian

Austrian Airlines rechnet trotz enttäuschendem Sommer mit Jahresgewinn

Video

Der Moment des Unfalls: Die McDonnel Douglas MD-11 geht in einem Feuerball auf.
Elf Menschen starben beim Unglück in Louisville. Doch was führte genau zum fatalen Crash der McDonnell Douglas MD-11 von UPS? Was bisher bekannt ist.
Laura Frommberg
Laura Frommberg
UPS MD-11F
Eine McDonnell-Douglas MD-11 von UPS Airlines ist beim Start am Flughafen Louisville in den USA verunglückt. Es gibt mindestens sieben Tote.
Jakob Wert
Jakob Wert
atlas air boeing 747 400 n263sg
Die Jacksonville Jaguars setzen für ihre Flugreisen auf eine Boeing 747-400 von Atlas Air. Ein Video gibt Einblick in den Flieger die Reiseabläufe des NFL-Teams.
Timo Nowack
Timo Nowack