DFS-Kontrollzentrale München: Die Lotsinnen und Lotsen überwachen einen riesigen Luftraum.
DFS-Kontrollzentrum München

Deutsche Flugsicherung muss wegen Systemwechsel Flugverkehr drosseln

Die Lotsinnen und Lotsen des Kontrollzentrums München kontrollieren ein riesiges Gebiet. Im März führt die Deutsche Flugsicherung DFS dort ein brandneues System ein - und muss deshalb vorübergehend den Verkehr begrenzen.

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Wenn ein Flugzeug den Flughafen verlassen hat und sich im Steigflug befindet, dann kommen die Lotsinnen und Lotsen im Kontrollzentrum zum Zuge. Sie übernehmen von ihren Kolleginnen und Kollegen im Kontrollturm und dirigieren die Besatzung im Cockpit über die Luftstraßen bis zur Sektorgrenze. Sie schauen dabei, dass die Maschine vertikal und horizontal genug Abstand zu anderen Fliegern hat.

Vier solche Zentralen betreibt die Deutsche Flugsicherung DFS - eine in Bremen, eine in Karlsruhe, eine in Langen bei Frankfurt und eine in München. Die südlichste wird kommenden Monat rundum erneuert. Das Münchener Kontrollzentrum wird nicht nur in ein neues Gebäude einziehen, sondern vor allem auch ein neues Flugsicherungssystem in Betrieb nehmen.

Mehrere Jahre in neues System investiert

Icas nennt sich das neue System, was für Itec Center Automation Systems steht. «Das System berechnet für jedes Flugzeug den weiteren Flugverlauf im dreidimensionalen Raum, ergänzt um den Faktor Zeit. Eine wesentliche Neuerung ist außerdem, dass die berechneten Trajektorien am Lotsenarbeitsplatz nicht mehr als digitale Kontrollstreifen ausgegeben, sondern direkt auf dem Radarbildschirm angezeigt werden», erklärt die deutsche Flugsicherung. Zudem vereinfache es die Zusammenarbeit mit anderen europäischen Flugsicherungen.

In die Entwicklung hat die DFS zusammen mit der niederländischen Flugsicherung LVNL und dem Technologiepartner Indra «mehrere Jahre investiert», wie sie selbst festhält. Jetzt kommt aber noch der größte Schritt. In der Nacht vom 18. auf den 19. März findet die Umstellung im laufenden Betrieb statt.

Schrittweise wieder auf 100 Prozent

Es werde dabei keine «Reibungsverluste vom alten auf das neue System» geben, erklärt ein Sprecher der DFS. Dennoch hat sie vorgesorgt. Man reduziere, «wie bei Umstellungen dieser Größenordnung üblich, nach der Inbetriebnahme die von der Münchner Kontrollzentrale zu koordinierende Verkehrsmenge». So könnten sich die Lotsinnen und Lotsen an das neue System gewöhnen und den Verkehr sicher abarbeiten, erklärt der Sprecher.

Konkrete Zahlen nennt er nicht. «Die schrittweise Anhebung auf 100 Prozent Kapazität erfolgt in enger Abstimmung mit allen beteiligten Systempartnern, um Auswirkungen so gering wie möglich zu halten», erklärt der DFS-Sprecher allerdings weiter. Bereits seit Dezember habe man als Test an einzelnen Wochenenden die Verkehrsmenge angepasst.

Auch Segel- und Kunstflug betroffen

Zudem weist die DFS Pilotinnen und Piloten von Segel- und Kunstflugzeugen sowie von Fliegern für Fallschirmabsprünge darauf hin, dass man ihre Flugvorhaben ab dem 18. März sowie bereits an den Testtagen vom 10. bis 14. Februar sowie vom 3. bis 6. März «vielfach ablehnen müsse». Die Kapazitätseinschränkungen seien «unabdingbar, um unserem gesetzlichen Auftrag der sicheren, geordneten und flüssigen Abwicklung des Flugverkehrs Rechnung zu tragen» begründet sie.

Das Fluginformationsgebiet (kurz FIR) München. Bild: Eurocontrol

Nicht nur Bayern ist von der Umstellung betroffen. Die Lotsinnen und Lotsen der DFS-Kontrollzentrale München überwachen den Luftraum bis  auf 9600 Meter Höhe, der vom Bodensee bis zur tschechischen Grenze sowie von Leipzig bis zum Brenner reicht. Auch die An- und Abflüge zu den Flughäfen München, Memmingen, Nürnberg, Leipzig, Erfurt und Dresden werden von der Münchener Zentrale aus kontrolliert.

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