Letzte Aktualisierung: um 11:30 Uhr

Insolvente slowenische Airline

Deutsche Adria-Airways-Manager im Visier der Behörden

Die Untersuchungen zur Insolvenz der slowenischen Fluglinie werden konkreter. Mehrere ehemalige Manager von Adria Airways stehen im Visier der Staatsanwaltschaft.

Ende September 2019 meldete Adria Airways Insolvenz an. Einige Monate später wurde bekannt, dass die slowenischen Strafverfolgungsbehörden Ermittlungen zum Ende der Fluggesellschaft anstellen. Im Fokus standen dabei unter anderem die verworrenen Strukturen um die Münchener Investmentfirma 4K Invest, die seit 2016 die Mehrheit an Adria Airways gehalten hatte. Es ging aber auch um unklare Geldabflüsse und Beraterverträge in diesem Geflecht.

Nun hat eine Sonderstaatsanwaltschaft nach Angaben des slowenischen Magazins Necenzurirano bei Gericht auch Untersuchungen gegen vier ehemalige Manager beantragt: gegen Arno Schuster, der von 4K Invest kam und 2016 Chef von Adria Airways wurde; gegen Holger Kowarsch, der Schuster im Februar 2018 als Airline-Chef ablöste; gegen Klaus Platzer, der in den Jahren 2016 und 2017 Finanzberater der Fluglinie war; sowie gegen Eggo Laukamp, der von 2014 bis 2018 Einkaufsleiter bei 4K Invest war.

Suche nach 3,5 Millionen Euro

Dem Bericht zufolge hat die Staatsanwaltschaft den Verdacht, dass die vier Manager über Beratungsfirmen und -verträge zu ihrem Vorteil und zum Nachteil von Adria Airways 3,5 Millionen Euro abfließen ließen. Vorerst gilt die Unschuldsvermutung.

Die Staatsanwaltschaft hat laut Necenzurirano ebenso wie der Insolvenzverwalter der Airline große Schwierigkeiten, den vermissten Millionen von Adria Airways nachzuspüren. Denn in Großbritannien, Deutschland, Luxemburg und Malta wurden Firmen, die zu dem Netzwerk gehörten, schon kurz nach der Insolvenz der Fluggesellschaft geschlossen.

Lufthansa mit Millionen-Forderung

Der Insolvenzverwalter hatte im vergangenen Jahr Forderungen in Höhe von 151 Millionen Euro erhalten und 87,7 Millionen davon als gültig anerkannt. Die größte Einzelforderung über 6,6 Millionen Euro kommt von Lufthansa und Austrian Airlines.