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Zürich, Frankfurt und Co

Delta sieht überraschend starke Nachfrage nach Europaflügen

Die Airline zeigt sich für den Sommer sehr optimistisch - vor allem dank Urlaubsreisenden. Sie bietet fast wieder das Vor-Corona-Angebot an. Ein Problem, das derzeit andere Airlines plagt, hat Delta nicht.

Es ist die Rückkehr nach der rund zweijährigen, coronabedingten Pause. Am Sonntag (15. Mai) nahm Delta Air Lines die Flüge zwischen New York und Zürich wieder auf. Die traditionsreiche Strecke wird jetzt täglich mit einer Boeing 767 bedient. «Wir sind angenehm überrascht, wie schnell die Nachfrage nach der Pandemie zurückkam», sagt Nicolas Ferri, bei der amerikanischen Fluggesellschaft verantwortlich für Europa, den Nahen Osten, Afrika und Indien.

Neben dem täglichen Flug ab Zürich verbindet Delta im deutschsprachigen Raum auch Frankfurt täglich mit New York. Zudem steuert die Fluglinie ab München und Frankfurt die beiden Ziele Atlanta und Detroit je täglich an. «Wir werden im Transatlantik-Geschäft einen der betriebsamsten Sommer der Geschichte sehen», so Ferri im Gespräch mit aeroTELEGRAPH. Delta stehe schon wieder bei rund 95 Prozent des Angebots von vor der Pandemie. «Wir sind wirklich optimistisch», sagt der Delta-Manager.

Routen sind ausnahmslos gut gebucht

Insgesamt fliegt die Fluggesellschaft im Sommer 26 Destinationen in Europa, dem Nahen Oste und in Afrika an. «Das sind 75 tägliche Flüge. Hinzu kommen die Flüge, die unsere Joint-Venture-Partner Air France, KLM und Virgin Atlantic anbieten», so Ferri. Mit ihnen zusammen stehe man sogar wieder leicht über dem Angebot vor Covid-19. Die Routen seien ausnahmslos gut gebucht.

Noch nicht wieder aufgenommen wurden bisher nur die Flüge nach Berlin, Düsseldorf und Stuttgart. «Hier muss sich die Nachfrage im Geschäftsreiseverkehr noch mehr erholen.» Man hoffe aber, auch sie künftig wieder zu bedienen. Neue Ziele in Deutschland, der Schweiz und Österreich habe man derzeit jedoch nicht im Visier, so der Manager.

Krieg und Inflation bisher nicht bei Buchungen zu spüren

Das Geschäft mit Urlaubsreisen laufe dagegen sehr gut. Auch diese Reisenden würden vermehrt Business oder Premium Economy buchen. «Viele Leute haben Nachholbedarf in Sachen Urlaub und leisten sich etwas», so Ferri. Ukraine-Krieg, Inflation und Börsenbaisse – all das habe sich bisher nicht negativ auf die Buchungen ausgewirkt.

Nicolas Ferri, Chef Europa, den Nahen Osten, Afrika und Indien bei Delta. Bild: Delta

Probleme mit Personalengpässen wie andere Fluggesellschaften kennt Delta nicht. «Wir haben während der Pandemie Stellen durch freiwillige Abgänge abgebaut, niemand wurde entlassen. Seit wir eine erste Erholung sahen, haben wir wieder Leute angestellt, alleine in den letzten zwölf Monaten waren es 14.000 Menschen», so Ferri. Das zahle sich jetzt aus.

Kein Bedarf für Airbus A321 XLR

Ferri gibt sich auch für die Wintersaison zuversichtlich, die im Transatlantik-Geschäft gemeinhin schwächer ist. «Auch da sehen wir bereits starke Buchungen», so der Delta-Manager. Andere Airlines nutzen für diese Saison mitunter auch Airbus A321 XLR. So können sie Strecken in der schwächeren Buchungszeit weiterhin bedienen, aber mit kleineren Flugzeugen.

Delta hat zwar über 150 Airbus A321 Neo bestellt. Kürzlich wurde das erste Exemplar ausgeliefert. «Am A321 XLR sind wir aber derzeit nicht interessiert», so Ferri.