Davis Aerodrome

Australien treibt Bau des ersten Antarktis-Flughafens voran

Die Antarktis bekommt die erste asphaltierte und ganzjährig benutzbare Landebahn. Australien sucht nun Unternehmen, die das Davis Aerodrome bauen.

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Im antarktischen Eis haben vor Weihnachten Experten ihre Arbeit aufgenommen. Sie präparieren für das Australian Antarctic Program nahe der Forschungsstation Casey wie jedes Jahr eine dreieinhalb Kilometer lange Eispiste, auf der auch große Flugzeuge landen können. In der Nähe der Forschungsstation Davis bauen sie eine zwei Kilometer lange Piste, auf der mit Skiern ausgerüstete kleinere Flieger wie etwa De Havilland DHC-6 Twin Otter landen können.

Die beiden australischen Landebahnen in der Antarktis haben – wie die aller anderen Nationen auch – eines gemeinsam: Sie sind nur im antarktischen Sommer benutzbar, also etwa von September bis März. Das will die australische Regierung ändern. Vor vier Jahren beschloss sie, die Infrastruktur zu verbessern. Und zwei Jahre danach gab sie bekannt: Teil des Programms ist der Bau der ersten asphaltierten Landebahn auf dem Südkontinent der Erde.

Mildes, beständiges Wetter

Nun wird das Projekt Davis Aerodrome konkret. Die Regierung in Canberra hat im Dezember eine Ausschreibung gestartet. Bis zum 9. Februar können sich interessierte Unternehmen melden, die den neuen ganzjährigen Antarktis-Flughafen Australiens bauen wollen. Voraussetzung für die Erteilung des Auftrages ist jedoch eine positive Umweltverträglichkeitsprüfung, so die Regierung.

Das Davis Aerodrome soll auf einem Gebiet mit abgerundeten felsigen Hügeln entstehen, die überwiegend eisfrei sind. Vestfoldberge nennt sich der Ort. Er wurde gewählt, weil das Wetter hier beständig und das Klima milde ist. Zudem liegt er an einer Küste, die im Sommer eisfrei ist.

Gebaut aus australischen Betonquadern

Der neue Flughafen würde etwa eine Fläche von zwei Quadratkilometern einnehmen. Seine Piste ist mit 2700 Metern Länge geplant und wird eine Befeuerung bekommen. So sollen auch große Flugzeuge wie Boeing 787 und Airbus A330 hier landen können. Ebenso geplant sind ein Rollweg, ein Vorfeld sowie ein Kontrollturm, ein Feuerwehr- und Rettungsdienstgebäude. Die Forschungsstation Davis wird über eine 4,5 Kilometer lange Straße mit dem Flughafen verbunden.

Der Bau ist eine logistische Herkulesaufgabe. Die Start- und Landebahn würde aus vorgefertigten Betonsteinen gebaut, die in Australien hergestellt und vor Ort eingebaut würden. Für das Vorfeld, die Rollbahn und die Start- und Landebahn werden rund 11.500 solche Quader mit einem Gewicht von je zehn Tonnen benötigt. Sie würden per Lastkahn transportiert, auf Anhängern zum Flugplatzgelände gebracht und dann mit einem Kran an Ort und Stelle verlegt und eingegossen.

Bauzeit von sieben Jahren

Um das Material an Ort und Stelle zu bringen, braucht Australien zusätzliche Eisbrecher und Lastkähne. Zudem muss vor Ort ein Dorf für die 130 Arbeiter, die jeweils in den antarktischen Sommermonaten arbeiten, gebaut werden, sowie unterstützende Gebäude wie Tanklager, Sprengstoffdepots oder Werkstätten.

Sieben Jahre lang soll der Bau dauern. Danach wird die Bauinfrastruktur wieder abgebaut. Zurück bleibt der erste richtige Flughafen der Antarktis. Die bisherigen Landebahnen sind alle nicht befestigt. Manchmal ist ihre Unterlage festgedrückter Schnee, manchmal blankes Eis, manchmal lose Erde, manchmal Schotter.

In der oben stehenden Bildergalerie mit Video sehen Sie einige Aufnahmen von Flugfeldern in der Antarktis.

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Australien besitzt derzeit eine nur im Sommer bestehende Eispiste beim Wilkins Aerodrome. Für Flüge zu anderen Stationen und Feldstandorten werdenDHC-6 Twin Otter oder Basler BT-67 eingesetzt, die auf speziell präparierten Pisten landen können.

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