Der linke Sitz im Cockpit der Boeing 787 von Latam: Zu sehen ist, dass sich der Schutz (gelber Pfeil) über dem Schalter samt Schalterkappe (Kreis) nicht ganz schließen lässt.

Der linke Sitz im Cockpit der Boeing 787 von Latam: Zu sehen ist, dass sich der Schutz (gelber Pfeil) über dem Schalter samt Schalterkappe (Kreis) nicht ganz schließen lässt.

DGAC Chile

Offizielle Fotos

Das war das Problem mit dem Dreamliner-Pilotensitz bei Latam

Eine Boeing 787 von Latam sackte plötzlich ab, Fluggäste und Crewmitglieder wurden verletzt. Nun zeigen erstmals offizielle Fotos, welches Problem am Sitz des Kapitäns bestand.

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Ab Oktober wird Latam wieder ohne Stopp zwischen Sydney und Santiago de Chile fliegen. Bis dahin geht der Flug von Sydney über Auckland in Neuseeland nach Santiago. Auf dem Abschnitt zwischen Australien und Neuseeland kam es am 11. März zu einem Vorfall.

Die eingesetzte Boeing 787-9 sackte plötzlich stark ab, wobei Fluggäste und Crewmitglieder verletzt wurden. Latam sprach von einem «technischen Problem». Und die Zeitung Wall Street Journal und das Portal Air Current berichteten unter Berufung auf Ermittlerkreise schnell, ein unabsichtlich verschobener Pilotensitz sei der Auslöser des Vorfalls gewesen.

«Unbeabsichtigte Bewegung nach vorne»

Die Zeitung schrieb, beim Servieren des Essens im Cockpit sei ein Mitglied der Kabinencrew auf einen Kippschalter an der Rückseite des Sitzes gekommen, wodurch der Sitz nach vorne geschoben und der Pilot auf die Instrumente gedrückt wurde. Allerdings ist der Schalter im Sitz eingelassen und normalerweise von einer Abdeckung geschützt. Selbst wenn jemand ein Essenstablett darauf abstellt, ist das eigentlich kein Problem. Was also war passiert?

Die chilenische Behörde Dirección General de Aeronáutica Civil DGAC, die den Vorfall untersucht, hat nun einen ersten Bericht zu dem Vorfall herausgegeben. Dieser bestätigt: «Der Sitz auf der linken Seite des Cockpits, auf dem der Kapitän saß, machte eine unbeabsichtigte Bewegung nach vorne.» Auf weitere Details geht der Bericht nicht ein - er stellt vor allem dar, welche Untersuchungen die DGAC bisher vorgenommen hat.

Erstmals offizielle Fotos

In diesem Zusammenhang heißt es allerdings auch: «Es wurden Foto- und Videoaufnahmen des Zustandes des Kapitänssitzes (linke Seite des Cockpits) gemacht.» Ebenso vom rechten Sitz des Kopiloten. Und diese Fotos sind zu sehen. Sie zeigen: Beim Kopilotensitz lässt sich die Klappe über dem Kippschalter wie vorgesehen schließen. Beim Kapitänssitz ist dies nicht möglich. Sie bleibt leicht geöffnet und steht dadurch oben etwas heraus.

Dass beim Abstellen eines Tabletts auf dieser nicht ganz geschlossenen Klappe der darunterliegende und offenbar in irgendeiner Weise defekte Schalter betätigt wurde, ist gut vorstellbar. Dass dies möglich ist, zeigen Videos im Internet:

Probleme mit der Kippschalterkappe

Auch hatte Boeing nach dem Vorfall laut Wall Street Journal eine entsprechende Warnung an Boeing-787-Betreiber herausgegeben. «Das Schließen des gefederte Schutzes der Sitzlehne auf eine lockere/gelöste Kippschalterkappe kann möglicherweise den Kippschalter blockieren, was zu unbeabsichtigten Sitzbewegungen führt», hieß es in dem Memo zu genau diesem Szenario. Boeing erklärte, schon 2017 darauf hingewiesen zu haben. Der Zeitung zufolge ist diese Kippschalterkappe in rund 375 Flugzeugen verbaut.

Allerdings war bisher nie explizit gezeigt oder anderweitig offiziell belegt worden, dass solch ein Problem auch bei dem Latam-Vorfall vorlag. Das ändert sich durch die Fotos nun.

In der oben stehenden Galerie sind die Bilder zu sehen. Ein Klick aufs Foto öffnet die Bilder im Großformat.

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