Olympus 593 - so hießen die Triebwerke, die einst die Concorde antrieben. Hergestellt wurden sie von Rolls-Royce und Snecma, die heute Safran heißt. Vom Start in eine neue Generation von Überschallflugzeugen, die allen voran Boom Supersonic mit ihrem Jet Overture einleiten will, scheinen die Triebwerksbauer dagegen nicht begeistert zu sein.
«Derzeit keine Priorität für uns»
Im September verkündete der Triebwerksbauer auch offiziell das Ende der Zusammenarbeit. «Nach reiflicher Überlegung ist Rolls-Royce zu dem Schluss gekommen, dass der Markt für Überschalltriebwerke in der kommerziellen Luftfahrt derzeit keine Priorität für uns hat und wir daher die Arbeit an diesem Programm nicht weiter verfolgen werden.» Boom erklärte, man werde im Laufe des Jahres einen neuen Triebwerkspartner präsentieren.
Mitte September erklärten auch GE Aviation, Honeywell and Safran gegenüber dem Magazin Flight Global, man habe keine Interesse daran, einen Überschallantrieb für die zivile Luftfahrt zu entwickeln. Mitte Oktober winkte nun auch CFM International, das Gemeinschaftsunternehmen von GE Aviation und Safran, nochmal ab.
Markt nicht bedeutend genug
«Gibt es einen Markt für Überschallflugzeuge? Vielleicht», so der CFM-Chef. «Aber ich sehe nicht, dass dieser Markt bedeutend genug ist, um Investitionen in ein Überschalltriebwerk umzuleiten.» Der einzige andere große Triebwerksbauer, Pratt & Whitney , wollte sich zu Overture bisher nicht äußern. Zur generellen Frage nach zivilen Überschallflügen erklärte der Konzern, sein Fokus liege auf herkömmlichen Triebwerken und Effizienzsteigerungen.
Pläne auch in Russland
Von Fluggesellschaften gibt es durchaus Interesse an Overture. Japan Airlines möchte 20 Exemplare, Virgin Galactic zehn. American Airlines hat 20 der Überschalljets bei Boom bestellt und sich zusätzlich 40 Optionen gesichert. United Airlines entschied sich für 15 Bestellungen und 35 Optionen. «Ich bekomme jetzt schon viele Anfragen von Kundinnen und Kunden, die auf dem Erstflug dabei sein wollen», so United-Chef Scott Kirby. American Airlines verwies auf den Geschwindigkeitsvorteil, den man Reisenden bieten wolle.