Ein Cirrus SR22 in der Luft: Motorhersteller Continental erklärt die Probleme.
Bleifrei

Flugzeughersteller Cirrus Aircraft warnt vor diesem Treibstoff

Cirrus genehmigt für seine SR-Serie bis auf Weiteres nicht die Verwendung des ersten bleifreien Kraftstoffs für die Privatfliegerei. Er könne die Flugtauglichkeit beeinträchtigen. Der Hersteller widerspricht.

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Die Erwartungen an General Aviation Modifications (Gami) sind hoch. Das US-Unternehmen, das Kraftstoffeinspritzdüsen für Verbrennungsmotoren in Privatflugzeugen herstellt, hat ein Jahrzehnt lang an einem bleifreien Flugkraftstoff für die General Aviation geforscht. Das Ergebnis dieser Arbeit ist der Kraftstoff Gami G100UL.

Seit November 2024 ist der bleifreie Treibstoff auf dem Markt und wird derzeit an drei Flughäfen angeboten. Zwei davon befinden sich in Kalifornien: der Reid-Hillview Airport of Santa Clara County und der Watsonville Municipal Airport. Der dritte Flughafen, an dem Gami G100UL verfügbar ist, ist der Tupelo Regional Airport im US-Bundesstaat Mississippi.

Cirrus verbannt Kraftstoff

Doch Anfang Februar erlitt das Projekt einen herben Rückschlag. Der Flugzeughersteller Cirrus teilte in einer Service Advisory mit, dass er die Verwendung von Gami G100UL oder anderen bleifreien Kraftstoffen in Flugzeugen der Cirrus-SR-Serie derzeit nicht genehmigt ist. Diese Entscheidung betrifft sämtliche Modelle der SR20- und SR22-Reihe, bei denen es sich um einmotorige Kleinflugzeuge handelt.

Cirrus begründet diese Entscheidung mit Bedenken hinsichtlich der Materialverträglichkeit. Labortests, die in Zusammenarbeit mit Vertretern der FAA durchgeführt wurden, hätten gezeigt, dass der Kontakt mit Gami G100UL zu einer Verschlechterung der Dichtungen führen könne. Dies könne Schäden an Flugzeugkomponenten verursachen und letztlich die Flugtauglichkeit beeinträchtigen.

Probleme mit Dichtungen

Einige Betreiber von Cirrus-Flugzeugen hatten nach der Verwendung von G100UL über Lackschäden, Lecks und aufgequollene Dichtungen geklagt. Diese Probleme traten jedoch nur bei wenigen Maschinen auf – bei den meisten anderen Cirrus-Flugzeugen gab es offenbar keine Beanstandungen.

Gami-Technikleiter George Braly erklärte, er habe die betroffene Cirrus-Maschine mit Lackschäden persönlich inspiziert. Seiner Einschätzung nach sei die Abnutzung des Lacks auf Wartungsarbeiten zurückzuführen und stelle kein Sicherheitsrisiko für den Flugbetrieb dar.

Cirrus will weiter informieren

Cirrus teilt mit, dass man die Kunden über weitere Entwicklungen informieren wird, sobald neue Erkenntnisse vorliegen. Das Unternehmen betont, dass ein sicherer und reibungsloser Übergang zu bleifreiem Kraftstoff für alle Besitzer von Cirrus-SR-Flugzeugen weiterhin das Ziel sei.

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