Bombardier Global Express landet in Las Vegas: Businessjet-Anbieter melden einen Nachfrageboom.

40 Prozent mehr FlugstundenWährend Airlines leiden, erlebt die Geschäftsfliegerei dank US-Shutdown einen Boom

Während in den USA Tausende Flüge aufgrund des Shutdowns der Regierung ausfallen, erlebt die Geschäftsluftfahrt einen regelrechten Boom. Es ist schon die Rede vom stärksten Monat seit 20 Jahren.

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Nachdem der US-Senat für den Übergangsetat gestimmt hat, rückt ein Ende der Haushaltssperre näher. Damit der Haushalt in Kraft treten kann, sind in den kommenden Tagen noch weitere Entscheidungen nötig. Zunächst muss das US-Repräsentantenhaus zustimmen und im letzten Schritt muss US-Präsident Trump das Gesetz unterzeichnen.

Doch auch nach einem Ende der Haushaltssperre wird es noch einige Zeit dauern, bis Staatsbedienstete ihre ausstehenden Gehälter vollständig nachgezahlt bekommen. Nach dem Shutdown 2019 dauerte es fast zwei Monate, bis alle Nachzahlungen abgewickelt waren. Der Luftverkehr in den USA wird nicht so schnell zur Normalität zurückfinden.

Business Aviation boomt

Seit Beginn der Haushaltssperre am 1. Oktober fielen abertausende Flüge aus. Gleichzeitig wiederholt sich ein Phänomen, das bereits während der Pandemie auftrat: Die private Luftfahrt, vor allem die Geschäftsluftfahrt, erlebt einen Boom. Die New York Times bezeichnet den Oktober schon als stärksten Monat der Branche seit 20 Jahren.

Laut dem Business-Aviation-Tracker Wingx verzeichnete der Privatjet-Markt im vergangenen Monat 245.000 Abflüge. Das entspricht einem Anstieg von über 5 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Die höchste Nachfrage kam dabei aus den US-Bundesstaaten Florida, Texas und Kalifornien, die zusammen mehr als 30 Prozent der gesamten Privatjet-Aktivität im letzten Monat ausmachten.

Flexjet meldet 40 Prozent mehr Flugstunden im November

Business-Aviation-Anbieter melden Rekordbuchungen. Flexjet verzeichnete im Oktober einen Anstieg der Flugstunden um über 20 Prozent, im Vergleich zum Vorjahresmonat. In der ersten Novemberwoche stiegen die Flugstunden sogar um mehr als 40 Prozent. Magellan Jets verbuchte den bisher geschäftigsten Monat des Jahres mit 17 Prozent mehr Nachfrage als im Vormonat. Cirrus Aviation Services hat im Oktober 928 Flüge durchgeführt, ohne eine einzige Stornierung.

Es ist allerdings nicht so, dass es keine Auswirkungen für die private Luftfahrt gibt. Am Sonntag (9. November) kündigte die US-Luftfahrtbehörde FAA an, auch die private Luftfahrt einzuschränken. Betroffen sind die zwölf verkehrsreichsten Flughäfen des Landes. Allerdings sind zahlreiche wichtige Flughäfen, wie an Nuys in Kalifornien und Palm Beach in Florida, nicht davon betroffen und können weiter relativ normal genutzt werden.

Privatjetflüge sind im Trend

Auch an den General-Aviation-Terminals kommt es zu Verzögerungen und Gedränge, allerdings in deutlich geringerem Maße als bei Linienflügen. «Statt 200 Menschen in der Schlange für den United Club sind es vielleicht 20. Man entgeht dem Chaos nicht komplett, aber man reduziert es deutlich», erklärt Doug Gollan, Gründer von Private Jet Card Comparisons und Beobachter der Business-Aviation-Branche, gegenüber der New York Times.

Doch der Shutdown ist nicht der einzige Grund für den Boom der Geschäftsluftfahrt in den USA. Schon vor der Krise zeichnete sich ein breiterer Trend zu Privatjet-Flügen ab. Führungskräfte und Branchenanalysten nennen Bequemlichkeit und Zeitersparnis als Hauptgründe. «Die Airlines werben indirekt für Privatjets: Das Reiseerlebnis wird nicht besser, sondern es wird immer schlechter», sagt Gollan.

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