Bilder von Hop-A-Jet Flug 823 nach dem Absturz: Die Flugbegleiterin rettete mit ihrem Einsatz Leben.

Crash in den USAFlugbegleiterin rettet Passagiere nach Flugzeugabsturz - gute Ausbildung sei Dank

Im Februar 2024 stürzte eine Bombardier Challenger 604 auf eine Autobahn in den USA. Zwei Personen starben. Durch das entschlossene Handeln und die gute Ausbildung einer Flugbegleiterin überlebten die anderen.

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Es sind verstörende Bilder: Nachrichtensender veröffentlichten kurz nach dem Absturz einer Bombardier Challenger 604 am 9. Februar 2024 Videoaufnahmen, die das brennende und völlig zerstörte Flugzeug zeigen, während Autos am Wrack vorbeigeführt werden. Nach dem Ausfall beider Triebwerke entschied der Pilot, das 2004 gebaute Flugzeug auf der Interstate 75 zu landen.

Kurz vor der Landung auf der Autobahn kam es zu einer Kollision des Businessjets mit der Kennung N823KD mit zwei Fahrzeugen. Daraufhin geriet er in Brand und blieb an einer Betonmauer am Straßenrand liegen. Augenzeugen berichteten später, dass sie gesehen hätten, wie sich drei Personen aus dem brennenden Wrack retten konnten. An Bord von Flug 823 von Hop-A-Jet befanden sich fünf Personen: Zwei Reisende, eine Flugbegleiterin und zwei Piloten. Die beiden Piloten kamen bei dem Absturz ums Leben.

Mehrere richtige Entscheidungen

Rund 1,5 Jahre später veröffentlichte das National Transportation Safety Board NTSB einen Zwischenbericht, der den Unfall beschreibt und insbesondere auf die Rolle der Flugbegleiterin eingeht. Das Ergebnis zeigt: Ohne ihr Wissen und ihren Einsatz hätte es wahrscheinlich niemand lebend aus dem Charterflug geschafft.

Laut dem Bericht, der auf Befragungen der Überlebenden basiert, traf die Flugbegleiterin in den letzten Momenten vor dem Absturz die richtige Entscheidung. Statt auf dem nach vorn gerichteten Klappsitz hinter den Piloten zu bleiben, entschied sie sich, einen Klappsitz in der Kabine einzunehmen. Gegenüber den Ermittlern begründete sie ihre Entscheidung damit, dass sie sich so besser abstützen und die Bedingungen außerhalb des Flugzeugs nach der Landung besser einschätzen könne.

Die letzte Option: die Gepäckraumtür

Von ihrem neuen Platz wies sie die Passagiere an, die richtige Position einzunehmen und versuchte, Ruhe auszustrahlen. Der Aufprall war «wie in einem Zeitlupenfilm … überall flog Kram herum», und die Kabine füllte sich schnell mit Rauch und Flammen. Zuerst versuchte sie, die vordere Tür zu öffnen - ohne Erfolg. Auch der Notausgang über den Tragflächen ließ sich nicht öffnen. Die letzte Option: die Gepäckraumtür im hinteren Teil des Flugzeugs.

Ein erster Versuch, die Tür zu entriegeln, scheiterte. Gleichzeitig breitete sich der Rauch weiter aus. Die Flugbegleiterin wies die beiden Passagiere an, gemeinsam die Gepäckstücke aus dem Gepäckraum zu holen. Dann hörte sie ein unerklärliches Geräusch. «Ich hörte etwas wie einen Schlag an der Tür, ganz nah an meinem Gesicht. In diesem Moment dachte ich, jemand wäre auf der anderen Seite und würde versuchen, die Tür einzuschlagen. Es war niemand da, aber ich glaubte daran, und das gab mir das Gefühl, die Tür öffnen zu können.»

Die drei springen aus dem Flugzeug

Plötzlich gab die Tür nach und öffnete sich. «Sobald man die Tür öffnete, sahen wir Flammen. Und dann sprangen wir alle raus», sagte einer der Passagiere später. Die drei Überlebenden brachten sich in Sicherheit.

Laut dem Bericht zeigte die Flugbegleiterin vorbildliches Verhalten. Ihre Ausbildung erfolgte im Rahmen des FACTS-Programms von Aircare International, einem umfassenden Sicherheits- und Notfalltraining speziell für die Geschäftsluftfahrt. Das Programm richtet sich an Flugbegleitende, Pilotinnen und Piloten, Flugingenieure und -ingenieurinnen und Geschäftsreisende. Es ist bekannt für seine praxisnahen Trainingsmethoden, die darauf abzielen, die Fähigkeiten und die Bereitschaft für Notfälle zu verbessern.

Gute Ausbildung

Anders sieht es bei den Gepäckfächern aus. «Wir werden nicht darin geschult, die Gepäckraumtür zu öffnen. Ich wusste einfach, wie das geht, weil ich den Piloten damit einen Gefallen getan habe». Ihre Vertrautheit mit dem Flugzeug, ihr Situationsbewusstsein und die Entscheidung, den Klappsitz vor dem Aufprall zu verlassen, waren entscheidend für ihr Überleben und das der beiden Passagiere.

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