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United Airlines

Bombardier droht die nächste Niederlage

Eigentlich hatte Bombardier sich Hoffnungen auf eine Großbestellung der US-Airline gemacht. Nun sieht es aus, als hätte Boeing sich den Auftrag von United geschnappt.

Bombardiers C-Series mag ein schönes und gutes Flugzeug sein – eine Erfolgsgeschichte ist sie nicht. Es finden sich schlicht nicht genug Kunden für den neuen Kurz- und Mittelstreckenjet. Große Hoffnungen hatten die Kanadier daher in United Airlines gesetzt. Die Fluggesellschaft steht kurz vor einem Entscheid über eine Bestellung neuer Jets mit etwa 100 Sitzplätzen. Bombardier hatte sich Hoffnung auf die Order von 30 Flugzeugen im Wert von etwa 2 Milliarden Dollar gemacht.

Wie es aussieht, wird sich aber Boeing einen Großteil der Bestellung sichern. Das berichten informierte Quellen der Nachrichtenagentur Reuters. Neben Bombardier dürfte auch Embraer enttäuscht sein, sich den Auftrag nicht gesichert zu haben. Die Boeing 737-700, die Boeing laut dem Bericht an United verkaufen will, ist zwar mit rund 126 Sitzplätzen größer als die 100 Sitze, die United eigentlich angepeilt hatte. Doch das Angebot des US-Flugzeugbauers sei äußerst lukrativ gewesen, berichten Insider. «Es ist Januar-Ausverkauf.»

Produktionsbrücke bis zur Boeing 737 überwinden

Das billige Angebot von Boeing kommt nicht aus dem Nichts. Der Flugzeugbauer muss bei der 737 die Brücke zwischen der derzeitigen Produktfamilie und der überarbeiteten Boeing 737 Max bauen. Daher gewährt er ungewöhnlich hohe Rabatte. Solch hohe Abschläge tun kleineren Flugzeugbauern wie Bombardier und Embraer eher weh als den Platzhirschen Airbus und Boeing. Bei den kleineren sind die Margen kleiner und Rabatte gehen eher ins Geld.

Offenbar war der neue Abschlag ein Schritt in letzter Sekunde, berichten die Quellen weiter. Noch sei aber nichts unterschrieben. Nun ist es an Bombardier, zu entscheiden, ob man mit seinem Angebot noch tiefer gehen will – und kann – als der US-Konkurrent.