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Dubai Airshow

Boeing zeigt erstmals das Innere der 777X – und tritt auf die Bremse

Der Flugzeugbauer präsentiert seinen neuen Langstreckenjet erstmals auf großer Bühne - samt Innenleben des Prototyps. Dennoch ist Boeing noch zurückhaltend bei der 777X.

Für das internationale Debüt der 777X hat sich Boeing die Dubai Airshow ausgesucht. Das ist kein Zufall. Am Golf findet derzeit die erste Luftfahrtmesse seit Ausbruch der Pandemie statt. Zudem sitzt dort mit Emirates der wichtigste Kunde des neuen Modells.

Dennoch trat der Hersteller auf der wichtigsten Reise des neuen Langstreckenflugzeuges erstmal auf die Bremse. Verkaufschef Ihssane Mounir und der für die 777X zuständige Mike Fleming machten deutlich, dass sie auf der Messe in Dubai noch keine Frachtversion der 777X vorstellen werden. Man müsse die eigenen Ressourcen im Auge behalten und fokussiere sich daher vorerst auf die Zertifizierung von 777-9, 737 Max 7 und Max 10, sagte Fleming.

Emirates droht mit Airbus A350

Für die Boeing 777-9, die größere Variante der 777X, plane man weiterhin mit ersten Auslieferungen im Jahr 2023, so Fleming weiter. Mit mehr als 600 Testflügen und mehr als 1700 Flugstunden liege man sehr gut im Plan. Allerdings betonte er auch, dass man beim Zeitplan von den internationalen Regulierungsbehörden abhängig sei.  Auf deren Verlangen musste Boeing etwa Änderungen am Flugsteuerungssystem vornehmen, welche die Behörden erst noch gutheißen müssen.

So gelang es Boeing zumindest zum Start der Dubai Airshow noch nicht, den verärgerten 777X-Erstkunden Emirates zu beschwichtigen. Deren Präsident Tim Clark erklärte im Gespräch mit Bloomberg TV, man könne bei angesichts der Verspätungen der 777X womöglich die Auslieferung der bestellen Airbus A350 vorziehen. Sogar eine mögliche Umschichtung der Orders wollte Clark nicht gänzlich ausschließen.

777X-Prototyp ist Star der Dubai Airshow

Trotz allem war die 777X der Star des ersten Tages der Dubai Airshow. Nicht nur zeigte das Flugzeuge von Boeing unter den Passagierjets den mit Abstand beeindruckendsten Schauflug. Der Hersteller präsentierte auch erstmals das Innere eines 777X-Testfliegers.

Die Maschine mit dem Kennzeichen N7779XW ist der erste Prototyp. Sie hat alleine schon rund 340 Flüge gemacht und war etwa 800 Stunden in der Luft. Von den insgesamt vier Testfliegern ist sie derjenige, der bei den Flügen die Grenzen am meisten austestet.

In der oben stehenden Bildergalerie sehen Sie Bilder aus dem Inneren der Boeing 777-9.