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Mangel entdeckt

Boeing muss Testflüge mit 777X schon wieder einstellen

Eben erst hat der Flugzeugbauer die Flüge mit dem neuen Langstreckenmodell nach sechsmonatiger Pause wieder aufgenommen. Schon muss Boeing die Tests mit der 777X wieder pausieren. Schuld ist ein mangelhaftes Bauteil.

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Es ist ein langer Prozess. Bis ein neues Flugzeugmodell von den Luftfahrtbehörden freigegeben wird, braucht es jahrelange Arbeit. Zuerst müssen die Hersteller ihre Unterlagen bei Easa, FAA und Co. einreichen, damit die Zulassungsverantwortlichen diese prüfen und die spezifischen Anforderungen festlegen. Danach folgen monatelange Tests. Dazu gehören Belastungstests am Boden wie etwa die maximale Biegung der Tragflächen, Funktionsprüfungen der Querruder in Extremphasen, Drucktests am Rumpf und Ermüdungstests.

Danach kommen die Testflüge. An diesem Punkt steht aktuell Boeing. Vor rund sechs Wochen hat der Flugzeugbauer seine Flugtests mit der 777X wieder aufgenommen, nachdem er sie im Januar faktisch auf Eis gelegt hatte, um sich nach dem Vorfall von Alaska Airlines voll den Problemen bei der 737 Max widmen zu können. Anfang Juli hob der Testflieger mit dem Kennzeichen N779XY erstmals wieder ab.

Boeing analysiert Schäden am Bauteil

Nun muss Boeing die Flüge aber erneut stoppen, wie das Portal The Air Current berichtet. Offenbar wurde bei einer Routineinspektion nach einem Flug ein struktureller Mangel an einem Bauteil gefunden, mit dem das Triebwerk an der Tragfläche befestigt ist. Die Testmaschine (Seriennummer 65799) hatte zuvor Dutzende Flüge in Seattle, Colorado Springs, Mexiko und zuletzt auf Hawaii durchgeführt.

Ein ähnlicher Befund wurde danach auch bei den beiden anderen Testflugzeugen gestellt. Deshalb musste Boeing die Testflüge wieder stoppen. «Während der planmäßigen Wartungsarbeiten haben wir eine Komponente identifiziert, die nicht wie vorgesehen funktioniert hat. Unser Team tauscht das Teil aus, sammelt alle Erkenntnisse über die Komponente und wird die Flugtests wieder aufnehmen, sobald wir bereit sind», so der Flugzeugbauer zu The Air Current.

Spezielles Bauteil für Boeing 777-9

Boeing beschreibt das ausgefallene Bauteil als «strukturelle Komponente zwischen dem Triebwerk und der Flugzeugstruktur». Es handle sich um ein einzigartiges Bauteil für die 777-9. Der Konzern besitzt vier Testflieger. Neben der zuletzt geflogenen 777-9, die später an Lufthansa geliefert werden soll, sind es die 777-9 mit den Seriennummern und Kennzeichen 64240/N779XW, 64241/N779XX und 65800/N779XZ (geht ebenfalls später an Lufthansa).

Boeing 777X: Eine Verbindung zwischen Triebwerk und Tragfläche macht Probleme. Bild: Boeing

Unklar ist, was die neueste Entdeckung für die Auslieferung der Boeing 777X bedeutet. Schon jetzt hat das neue Flugzeugmodell sechs Jahre Verspätung. Ursprünglich war die Übergabe des ersten Exemplars an den Kunden für 202o geplant. Inzwischen ist 2026 vorgesehen. Lufthansa rechnete zuletzt mit der Einflottung « frühestens Anfang Sommerflugplan 2026».

Entdeckung hat auch Vorteile

Auch wenn der erneute Flugstopp für Boeing ärgerlich ist. Es ist besser, einen Mangel während der Tests zu finden - ja sie sind sogar genau dafür da. Richtig teuer wird es, wenn das erst nach Einführung passiert.

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Boeing 777-8: Boeing ist ganz damit beschäftigt, die 737 Max wieder in die Luft zu bringen und die größere Variante der 777X, die 777-9 (Bild), nach Triebwerksproblemen auf den Erstflug vorzubereiten. So wurde die Entwicklung der kleineren 777-8 vorerst auf Eis gelegt. Dass Qantas für das Project Sunrise auf Airbus setzt, ist ein weiterer Rückschlag für das Programm. Insgesamt weist Boeing für die 777X feste Bestellungen für 309 Jets aus. Davon entfallen höchstens 45 auf die 777-8, 35 für Emirates, 10 für Qatar Airways, allerdings gibt es auch bei diesen Orders Fragezeichen.

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