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ACT Airlines

Boeing 747 verlor in Frankfurt acht Meter großes Teil

In Frankfurt klafften Löcher in einer Boeing 747 von ACT Airlines. Grund war eine bei der Landung abgefallene Landeklappe. Es ist nicht der erste Vorfall dieser Art.

Die Piloten bemerkten den Schaden erst lange nach der Landung. Die Boeing 747-400 F der türkischen Frachtgesellschaft ACT Airlines war am 16. September 2018 in Dammam in Saudi-Arabien gestartet. Im Auftrag von Saudia Cargo steuerte sie Frankfurt an. Gegen 5 Uhr morgens landete der Jumbo-Jet am größten deutschen Airport.

Erst ungefähr drei Stunden später erhielt die Luftaufsichtsstelle des Flughafens Frankfurt eine Meldung. An der bereits geparkten Boeing 747 wurden Beschädigungen am Seitenleitwerk entdeckt. Auch Löcher, Schleif- und Kratzspuren prangten auf der rechten Rumpfseite des türkischen Frachtfliegers, der die Farben des Wet-Lease-Kunden Saudia trug.

Abgefallene Teile neben Landebahn

Was den Schaden verursachte, konnte ein herbeigerufener Techniker schnell ausmachen. Er ließ die Landeklappen der parkenden Boeing 747 ausfahren. Dabei zeigte sich, dass sich die innere rechte Landeklappe des 16 Jahre alten Jumbo-Jets gelöst hatte.

Flughafenmitarbeiter fanden das rund acht auf ein Meter große Tragflächenteil später neben der Landebahn 07R, auf der das Flugzeug zuvor gelandet war. Auch Führungsschienen, welche die Landeklappen an der Tragfläche halten sollen, lagen dort. Das deutsche Bundesamt für Flugunfalluntersuchung BFU machte die Details zum Vorfall nun in einem Zwischenbericht öffentlich.

Montage-Fehler und fehlerhafte Schmierungen

Gründe, warum die Landeklappe abfiel, nennt die Behörde zwar noch nicht. Jedoch machen die Ermittler darauf aufmerksam, dass es in der Vergangenheit bereits zu zwei ähnlichen Vorfällen mit Boeing 747-400 F gekommen ist, die bei Landungen in Frankfurt Teile ihrer Landeklappen verloren haben. So verlor im Jahr 2009 eine Jumbo-Jet der südkoreanischen Asiana Cargo eine linke Landeklappe, als die Piloten sie beim Anflug auf Frankfurt in einer Höhe von ungefähr 400 Metern ausfahren wollten.

Ähnlich geschah es im Jahr 2014, als bei einer Boeing 747 von Korean Air Cargo ebenfalls Teile der linken Auftriebshilfen abfielen, als die Piloten diese im Landeanflug betätigten. Laut den BFU-Ermittlern waren es damals Montage-Fehler und fehlerhafte Schmierungen, die das Abfallen der Flügelteile verursachte.

Jumbo bei Absturz verloren

ACT Airlines trat bis vor Kurzem am Markt noch als My Cargo Airlines auf. Sie wurde 2004 gegründet und gehört heute dem türkischen Investor Daglar Cizmeci. Sie besitzt eine Flotte von fünf Boeing 747. Bei einem Absturz in Kirgistan verlor sie vor zwei Jahren einen Jumbo-Jet. 39 Menschen starben beim Unglück.

In der oben stehenden Bildergalerie sehen Sie Aufnahmen der Schäden an der Boeing 747 F.