Flughafen Tozeur–Nefta in Tunesien: Rechts zu sehen sind die beiden Boeing 747.
Zwei Boeing 747

Saddam Husseins Jumbo-Jets werden wohl verschrottet

Seit 1991 stehen zwei irakische Jumbo-Jets an einem Flughafen in Tunesien. Einer war Flieger des Diktators. Jetzt droht den beiden Boeing 747 die Verschrottung.

Top-Jobs

logo mjet

CAMO ENGINEER m/f/d

Schwechat, Wien
Feste Anstellung
Business Aviation
MJET GmbH
Österreich
Vollzeit
Top jobs
Zimex logo

Administrator AVOR & CAMO

Vollzeit
Zimex Aviation Ltd.
Flugoperationen
Feste Anstellung
Top jobs
Altenrhein
Schweiz

Millionen Menschen in aller Welt haben die Gegend um die tunesischen Orte Tozeur und Nefta schon gesehen, ohne es zu wissen. Denn hier wurden für die Star-Wars-Filme Szenen gedreht, die auf dem Wüstenplaneten Tatooine spielen. In der Fantasiestadt Mos Espa wuchs Anakin Skywalker auf - später bekannt unter dem Namen Darth Vader.

Am Flughafen Tozeur–Nefta finden sich derweil Hinterlassenschaften eines realen Mannes, der viele Menschen in schlimmere Furcht versetzte, als irgendein Filmbösewicht das je könnte: Saddam Hussein. Der irakische Diktator hatte am Vorabend des Zweiten Golfkrieges 1991 zwei Boeing 747 von Iraqi Airways auf dem tunesischen Flughafen in Sicherheit bringen lassen, um sie vor Bombardements zu bewahren. Doch der Irak verlor den Krieg, Hussein wurde 2006 hingerichtet.

29 von 37 Jahren in Tunesien herumgestanden

Und so stehen die Jets immer noch am tunesischen Airport. Es handelt sich um eine Boeing 747-200 mit der Registrierung YI-AGP sowie um eine Boeing 747 SP mit dem Kennzeichen YI-ALM, die Saddam Hussein als Regierungsflieger diente. Die Flugzeuge waren früher grün-weiß lackiert, wurden für die Überführung aber weiß übermalt. Mittlerweile schimmert die grüne Farbe teilweise wieder durch.

Beide Flugzeuge sind mehr als 37 Jahre alt. 29 davon stehen sie am Flughafen Tozeur–Nefta. Dort wurden sie laut lokalen Berichten auch gewartet und scheinen auf Bildern aus den vergangenen Jahren zumindest von außen passabel in Schuss zu sein. Im Jahr 2010 sollen irakische Behörden vergeblich versucht haben, die beiden Flieger zu verkaufen.

Irak zahlt Millionen, Jets droht das Ende

Jetzt haben sich die beiden Länder laut tunesischen Medien darauf verständigt, dass der Irak 4,8 Millionen Euro für Parkgebühren und Instandhaltungsarbeiten zahlt. Ob zuvor schon einmal Geld geflossen ist, bleibt unklar. In jedem Fall prüfen irakische Behörden demnach nun, die beiden Jumbo-Jets zerlegen zu lassen.

Bei solch einem Vorgehen werden verwertbare Teile verkauft oder verwendet und der Rest verschrottet. Einen ähnlichen Plan gab es in der Vergangenheit offenbar schon einmal, allerdings nur für die eine Boeing 747, während man den Ex-Regierungsjet erhalten wollte.

Mehr zum Thema

Airbus A340 mit der Kennung 5A-ONE im April 2017 in Perpignan: Gehörte einst Gaddafi.

Warum Gaddafis A340 in Südfrankreich steht

Flugbegleiterinnen von Iraqi Airways: Sie fliegen nun wieder nach London.

Iraqi Airways kehrt selbst nach Europa zurück

Boeing 737-600 von Tunisair in Retro-Bemalung

Rekordverdächtige 280 Angestellte pro Flugzeug

paris air show bilder qatar airways boeing 777 psg

Die Paris Air Show 2025 in Bildern - Pinguine inklusive

Video

hose runter
Da wollte jemand eine klare Botschaft übermitteln: Ein Video zeigt, wie ein Bodenmitarbeiter vor einem Flugzeug die Hose herunterlässt.
Timo Nowack
Timo Nowack
Il-114-300 soll eine höherer Reichweite bekommen.
Ilyushin plant die Auslieferung der ersten drei Il-114-300 für das Jahr 2026. Bis 2028 soll die Reichweite des Turbopropflugzeuges um fast ein Drittel steigen.
Benjamin Recklies
Benjamin Recklies
Die Boeing 747-8 nach der Landung in São Paulo: Der Loste fragte nach dem Grund für den Mayday-Ruf.
Dichter Nebel verhinderte die Landung in Buenos Aires. Der Flug aus Frankfurt wich deshalb nach vielen Schleifen und einem Abstecher nach Asuncion nach São Paulo-Guarulhos aus. Dort erklärte die Crew der Boeing 747-8 von Lufthansa einen Notfall.
Stefan Eiselin
Stefan Eiselin