ICE unterwegs in Bayern: Künftig soll er auch am Flughafen München halten.
Beschluss des Bundesrates

Berlin macht Flughafen München Hoffnung auf Anschluss ans ICE-Netz

Der deutsche Bundesrat hat kürzlich ein Gesetz verabschiedet, das erstmals einen Bedarf für einen ICE-Anschluss des Flughafens München festhält. Noch gibt es aber Hürden zur Umsetzung.

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Das sei ein schwerer Schlag, sagte Albert Füracker vor einem Jahr. Es gehe beim Projekt schließlich um «Nachhaltigkeit, klimafreundliches Reisen, Verkehrsentlastung und nicht zuletzt die wirtschaftliche Zukunft unseres Landes», so der bayerische Staatsminister der Finanzen und für Heimat vor einem Jahr in einem Interview. Zuvor hatte die deutsche Regierung einen gemeinsamen Vorstoß von Flughafen München, Deutscher Bahn und Lufthansa abgelehnt.

Das Trio hatte gefordert, dass der bayerische Airport endlich ans ICE-Netz angeschlossen werde. Pläne für die Anbindung des zweitgrößten deutschen Flughafens an den Fernverkehr waren schon in den 1980er-Jahren konkret. Umgesetzt wurden sie aber nie. Doch kurz vor dem Jahreswechsel kam – entgegen den zuvor negativen Signalen aus Berlin – nun doch Bewegung in die Sache.

Nur potenzieller, kein dringlicher Bedarf

Der Bundesrat hat am 24. November 2023 dem sogenannten Genehmigungsbeschleunigungsgesetz zugestimmt. Und am 28. Dezember wurde es im Bundesgesetzblatt verkündet. Damit ist es in Kraft getreten. Zweck des neuen deutschen Gesetzes ist es, Genehmigungsverfahren im Verkehrsbereich zu beschleunigen, um so Projekte schneller umsetzen zu können.

Und im Genehmigungsbeschleunigungsgesetz ist explizit auch die Anbindung des Flughafens München erwähnt. Unter Abschnitt 2 der neuen Vorhaben steht unter Ziffer 18: «Ingolstadt – München mit Anbindung Flughafen München» als Ausbau- und Neubaustrecke. Allerdings wird das Vorhaben nur dem «potenziellen Bedarf» zugerechnet, nicht dem «vordringlichen».

EU macht Druck auf Fernbahn-Anschluss

Die Einstufung des Anschlusses des Flughafens München ans ICE-Netz im «potenzieller Bedarf» bedeutet allerdings nicht, dass nun bald die Bagger auffahren. Dazu müsste das Projekt als vordringlich eingestuft werden. Doch die Einstufung kann sich auch noch ändern. «Sobald  nachgewiesen ist, dass diese Projekte die Kriterien für die Aufnahme in den vordringlichen Bedarf erfüllen, werden sie in den vordringlichen Bedarf aufgenommen», heißt es dazu im Gesetz. Die grundlegende Notwendigkeit ist aber nun zumindest gesetzlich festgehalten.

Druck könnte hier von der EU kommen. Sie will, dass künftig alle Flughäfen mit mehr als zwölf Millionen Passagieren pro Jahr an das Fernbahnnetz angeschlossen werden. Das sei ein wichtiger Schritt zur Verbesserung der Konnektivität und Zugänglichkeit für Reisende. Zudem stärke es die Wettbewerbsfähigkeit der Bahn gegenüber Inlandsflügen, erklärte sie im Dezember. Umgesetzt werden soll das bis 2040.

Aktuell zwei langsame S-Bahn-Linien

Aktuell gibt es zwei Bahnverbindungen von der Innenstadt zum Flughafen München. Die S-Bahn-Verbindungen S1 und S8 haben aber beide einen großen Nachteil. Man braucht rund 40 Minuten bis zum Airport. Mit der ICE-Anbindung sollen es dann nur noch 15 Minuten sein. Die Züge sollen alle 30 Minuten verkehren.

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